Intel senkt Umsatzerwartung

Nach einem Rekordergebnis im zweiten Quartal bekommt es der Chipriese mit sinkender Nachfrage im PC-Verbrauchersegment zu tun. Damit könnte der Rückenwind für die Branche insgesamt im laufenden Abschnitt nachlassen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 10 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.

Weil die Nachfrage nach Computern bei Privatverbrauchern schwächer ausfällt als erwartet, senkt der US-Chipkonzern Intel seine Umsatzprognose für das laufende dritte Quartal. Der Hersteller bemerkt eine stärkere Zurückhaltung bei Kunden in den Industriestaaten. Statt bisher 11,2 bis 12 Milliarden US-Dollar erwartet das Unternehmen nun einen Quartalsumsatz zwischen 10,8 und 11,2 Milliarden US-Dollar. Dank des soliden Geschäftskundensegments steigende Durchschnittspreise hätten den Rückgang beim Absatzvolumen im Verbraucherbereich nur teilweise abfangen können, teilte Intel am Freitag in Santa Clara im US-Bundesstaat Kalifornien mit.

Vier von fünf der weltweit verkauften Prozessoren stammen von Intel. Die Geschäftszahlen des Marktführers gelten als Barometer für die Konjunktur der Branche. Beobachter werten die Senkung der Umsatzprognose als Zeichen, dass der Boom, der der Halbleiterindustrie in den vergangenen sechs Monaten gute Zahlen beschert hat, an Schwung verliert. Intel hat gerade ein Rekordquartal mit einem Nettogewinn von 2,9 Milliarden US-Dollar hinter sich. Auch die Marktforscher notierten für die vergangenen zwei Quartale Wachstum bei Chip- und PC-Verkäufen.

Intel versucht derzeit, sich breiter aufzustellen. Zuletzt hatte der Chiphersteller die Übernahme des Sicherheitssoftware-Spezialisten McAfee verkündet. Gemeinsam mit der neuen Tochter will Intel vor allem den boomenden Markt der mobilen Internetgeräte erschließen. Der Konzern wird auch als heißer Kandidat für die Übernahme des Mobilfunk-Geschäfts des deutschen Chipkonzerns Infineon gehandelt. Die Münchener stellen fast das komplette Innenleben eines Handys her. Im Raum steht ein Preis von 1,5 Milliarden Euro. (vbr)