Elektronische Patientenakten funktionieren wieder

Ärzte hatten gehofft, dass die elektronische Patientenakte mit Start der Befüllungspflicht stabiler läuft. Doch ePAs Millionen Versicherte waren beeinträchtigt.

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Futuristisches Bild von einem Arzt, der Daten einträgt

(Bild: PopTika/Shutterstock.com)

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Aktuell gibt es eine Störung beim Aktensystem von IBM. Betroffen sind unter anderem Versicherte der elf AOKen, der Techniker Krankenkasse und der Barmer, Viactiv und der Knappschaft, wie die Gematik auch in Ihrem WhatsApp-Kanal und dem TI-Störungsportal meldet. Laut Gematik "kann es aktuell zu Beeinträchtigungen bei der Nutzung der elektronischen Patientenakte" in Arztpraxen und Kliniken kommen – zumindest für die Millionen betroffenen Versicherten.

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Inzwischen scheinen die ePAs wieder zu funktionieren. Eine Entwarnung im TI-Störungsportal gibt es seit 15:51 auch, wobei der Betrieb teilweise noch nicht stabil zu sein scheint. IBM hat auf eine Anfrage nicht reagiert.

Eigentlich hatten Ärzte bereits auf einen "nicht zu holprigen" Pflichtstart bei der elektronischen Patientenakte (ePA) gehofft. "Wir können es uns in der aktuellen Versorgungssituation nicht leisten, auf die Funktionalität der ePA Rücksicht zu nehmen. Das ist jetzt eine echte Bewährungsprobe, wie gut die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland funktioniert", so Dr. Norbert Smetak, Vorsitzender von MEDI GENO Deutschland e. V. und niedergelassener Kardiologe.

Es gibt regelmäßig Störungen bei der Telematikinfrastruktur, die zum Leidwesen der Apotheken auch das E-Rezept betreffen. Bundesgesundheitsministerin Nina Warken hatte bereits versprochen, mit weiteren Digitalgesetzen für mehr Stabilität zu sorgen.

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Darüber hinaus haben Ärzte und Apotheker noch mit weiteren Hindernissen zu kämpfen. "Die KBV hat mit ihrer aktuellen Umfrage gezeigt, dass rund 40 Prozent der Praxen mit der technischen Umsetzung der ePA noch unzufrieden sind. Wir werden das genau beobachten und weiter evaluieren", so Smetak. MEDI plant, eine detaillierte Umfrage zur ePA-Nutzung in zwei Monaten durchzuführen.

Beispielsweise scheint es für einen Teil der Ärzte und Apotheker derzeit Probleme bei der Beschaffung von TI-Komponenten zu geben und auch nicht jedes Praxisverwaltungssystem ermöglicht die Befüllung der ePA, aber die meisten erfüllen die Anforderungen. Möglicherweise wird ein Teil der Ärzte Anfang des Jahres Schwierigkeiten aufgrund nicht aktueller Komponenten bekommen, zum Beispiel wegen nicht aktueller Konnektoren, dabei drohen ab Januar Sanktionen.

(mack)