Rails 3: Neuentwicklung integriert früheren Konkurrenten Merb

In die jetzt erschienene dritte Generation des populären Ruby-Webframeworks sind neben zahlreichen neuen Funktionen auch die Ideen des früheren Konkurrenten Merb eingeflossen. Alles scheint für die Rails-Entwickler nun "besser, schneller, aufgeräumter und viel schöner" zu sein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 38 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Alexander Neumann

David Heinemeier Hansson hat sein Versprechen vom Anfang vergangener Woche wahr gemacht und die Version 3.0 des von ihm erfundenen Webframeworks Ruby on Rails freigegeben. Das neue Release ist eine Neueentwicklung des Ruby-Frameworks, in die auch die Ideen des früheren Konkurrenten Merb eingeflossen sind, nachdem die beiden Open-Source-Projekte Ende 2008 beschlossen hatten, zu fusionieren.

Als Fazit zieht der Rails-Erfinder, dass über 1600 Kontributoren mit tausenden Commits über rund zwei Jahre gemeinsam daran gearbeitet hätten, dass Rails jetzt "besser, schneller, aufgeräumter und viel schöner" sei. Unter den Neuerungen finden sich ein Router, der Deklarationen auf Basis des REST-Architekturstils (Representational State Transfer) ermöglicht, und eine Schnittstelle, mit der sich Plug-ins einfacher hinzufügen und verwalten lassen sollen. Insgesamt ist Rails deutlich modularer angelegt, als das frühere Version waren. Dadurch konnten die Rails-Entwickler beispielsweise Abhängigkeiten zu Frameworks wie TestUnit und Prototype lösen.

Rails' Active-Record-Implementierung setzt nun auf die Arel Query Engine. Dank ihrem Algorithmus sollen sich komplexere Suchabfragen über verschiedene Iterationen hinweg umsetzen lassen. Auch wurde der Mechanismus geändert, der Anwendungen vor XSS-Attacken (Cross-site Scripting) schützen soll. APIs, die als veraltet gelten dürfen und als "deprecated" gesetzt wurden, werden bei Rails 3 mit Warnhinweisen gekennzeichnet. Das hilft, den Code einer mit einer älteren Rails-Version geschriebenen Anwendung auf die neue Version zu migrieren, ohne sogleich mit dem Neuschreiben beginnen zu müssen.

Rails 3 setzt mindestens Ruby 1.8.7 voraus, funktioniert aber auch mit Version 1.9.2 der Ruby-Skriptsprache. Auch lässt das Framework sich mit der Ruby-Implementierung für die Java Virtual Machine (JVM) JRuby 1.5.2 oder höher verwenden. Einen gelungen Einstieg, in die Neuerungen zu schnuppern, bietet Heinemeier Hanssons Ankündigung. Hilfreich mag auch die Nachricht auf Ruby Inside sein, die auf über 20 Videos zu neuen Funktionen verlinkt. Download-Optionen gibt es auf der Website des Frameworks.

Siehe dazu auch:

(ane)