VMware: Java und vFabric entsprechen Windows und Azure – sind aber offener
VMware hat auf der VMworld in San Francisco weitere Details und Produkte im Zusammenhang mit der SpringSource-Ăśbernahme bekannt gegeben. KernstĂĽck ist die neue Cloud-Anwendungsplattform vFabric, die der Hersteller als GegenstĂĽck zu Microsofts Azure-Plattform aufbauen will.
- Harald Weiss
VMware hat auf der VMworld in San Francisco weitere Details und Produkte im Zusammenhang mit der voriges Jahr vollzogenen SpringSource-Akquisition bekannt gegeben. Kernstück ist die neue Cloud-Applikationsplattform vFabric, die VMware als Gegenstück zu Microsofts Azure-Plattform aufbauen will. vFabric basiert auf den Java-Entwicklerprodukten, die VMware durch die Übernahme von SpringSource erhalten hat. Der Java-Entwicklungsrahmen wurde um eine Reihe von Templates für unterschiedliche Cloud-Applikationstypen erweitert und mit den erforderlichen Operationsmodulen wie dem Messaging zwischen den Applikationen ergänzt.
"Die IT-Infrastruktur befindet sich heute in einem tiefgreifenden Wandel, bei der die Virtualisierung Cloud-Computing ermöglicht“, so VMwares CEO Paul Maritz in seiner Keynote. Er erwarte deshalb eine deutliche Umorientierung bei den Softwareentwicklern in Richtung Cloud-Applikationen. Ein besonderes Problem dabei sei jedoch, dass die diesbezüglichen Anforderungen an die Anwendungsprogramme rasant ansteigen. "Die Enduser erwarten von Neuentwicklungen, dass sie Web-orientiert und interaktiv sind und dass sie außerdem Multimedia-Inhalte verarbeiten können", ergänzte VMwares Entwicklungsleiter Steve Herrod.
Andererseits verlangen die IT-Chefs, dass neue Lösungen einfach skalierbar und portierbar sein müssen, dass sie neue Datenmodelle akzeptieren und alle Sicherheits- und Compliance-Auflagen erfüllt werden können. Laut Herrod stellt vFabric hierzu die ideale Plattform dar. "Da es sich um eine offene Java-Plattform handelt, können die Entwickler entscheiden, ob sie ihre Lösungen On- oder Off-Premise einsetzen, und sie können ihre Lösungen auf die gemeinsame Salesforce-Plattform VMforce oder auch auf die Googles App Engine verlagern", gab Herrod als besondere Vorzüge an.
Das vFabric-Angebot besteht aus folgenden Teilen:
- tc Server: Enterprise-Version des bekannten Apache-Anwendungsserver Tomcat. Er ist optimiert für Spring und für virtuelle Umgebungen geeignet. Der einfache Applikationsserver lässt sich sofort provisioniert und nach Bedarf skalieren.
- GemFire: eine Daten-Management-Plattform fĂĽr Echtzeitzugriffe auf global verteilte Daten.
- RabbitMQ: ein Messaging-Service fĂĽr die Kommunikation zwischen Applikationen innerhalb und auĂźerhalb des Rechenzentrums.
- ERS: eine Enterprise-Version des Apache-Webserver, der die Anwendungsauslastung vornimmt und auf eine gleichmäßige Lastverteilung achtet.
- Hyperic: eine Performance-Management-Konsole, mit der sich die Applikationen in ihren physischen, virtuellen und Cloud-Umgebungen transparent machen lassen.
VMwares Strategie setzt darauf, dass man die 2,5Â Millionen Spring-Anwender als Sprungbrett fĂĽr eine weitreichende Dominanz bei der Cloud-Entwicklung ausbauen will. "Wir sind die ersten und einzigen, die den Java-Entwicklern einen einfachen und sicheren Weg zum Cloud-Computing bieten", meint beispielsweise Shaun Connolly, VMwares Vice President fĂĽr dieses Produkt.
In den ersten Kommentaren dazu gab es bereits Lob von einigen Analysten: "VMwares neue Applikationsplattform ist ein Meilenstein auf dem Weg zur schnellen Ausbreitung von Cloud-Computing", sagte Henry Baltazar, Senior Analyst bei der 451-Group. vFabric ist ab sofort verfügbar, der Preis beträgt 500 Dollar pro CPU. (ane)