Viertelstundentakt bei Strombörse gestartet
Wie zuletzt angekĂĽndigt arbeitet der Stromhandel seit Monatsanfang im 15-Minuten-Takt. Erneuerbare Energien erreichen neue Schwellwerte.
Strommast in Bremen.
(Bild: heise online / anw)
Am 30. September dieses Jahres war es soweit: Der Single-Day-Ahead-Handel an den Strombörsen wurde auf den Viertelstundentakt umgestellt. Nach einigem Hin und Her mit einem zunächst erhofften früheren Start bereits im Juni haben die Börsenbetreiber (Nominated Electricity Market Operators, NEMOs) damit die Strompreisbildung feiner granuliert, was eine flexiblere Verbrauchsplanung ermöglicht.
Die NEMOs haben jetzt den Vollzug der Umstellung mitgeteilt. "In Übereinstimmung mit dem vereinbarten Go-Live-Prozess beobachten die Projektbeteiligten die Stabilität und Robustheit der Systeme in den kommenden Tagen des Betriebs detailliert. Marktteilnehmer werden über jede relevante Entwicklung umgehend informiert", schreibt der Zusammenschluss.
Bereits im April kündigten Stromanbieter mit dynamischen Tarifen wie Tibber an, den Viertelstundentakt zu unterstützen. Endkunden kommen damit umgehend in den Genuss der höheren zeitlichen Auflösung.
Erneuerbare Energien wirken sich aus
Derweil lassen sich interessante Entwicklungen bei den erneuerbaren Energien erkennen. So konnte die vollständige Stromlast in Deutschland von Samstag ab 19:45 Uhr bis Sonntag um 17:15 Uhr aus erneuerbaren Energiequellen bedient werden.
(Bild:Â www.energy-charts.de)
Das wirkte sich auch auf den Strompreis aus. Am Wochenende war der Strom oft kostenlos oder mit negativem Preisschild versehen.
(Bild:Â www.energy-charts.info)
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Zu den günstigen Strompreisen trägt der Ausbau der Photovoltaik und Windkraft bei. Auch da hat Deutschland nun interessante Meilensteine erreicht. So wurde bis heute in diesem Jahr laut Marktstammdatenregister (MaStR) bereits 10 Gigawatt an Photovoltaik-Nettoleistung neu installiert – sogar etwas mehr, da Anlagenbetreiber vier Wochen Zeit haben für die Anmeldung. Windkraft wächst hingegen langsamer, aber auch da kommt das MaStR auf mehr als 3 Gigawatt an neu installierter Anlagenleistung in diesem Jahr.
(dmk)