Echo-Request: Ping-Nutzer können Facebook-Freunde nicht finden

Als Apple am Mittwoch ankündigte, der Konzern werde ein Musik-Netzwerk namens Ping in seinen iTunes-Shop integrieren, über das sich die rund 160 Millionen Nutzer mit Freunden austauschen können, war auch von einer Anbindung an Facebook die Rede. Doch die ist vorerst gekappt.

vorlesen Druckansicht 96 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Peter-Michael Ziegler

Als Apple am Mittwoch ankündigte, der Konzern werde ein Musik-Netzwerk namens Ping in seinen iTunes-Shop integrieren, über das sich die rund 160 Millionen Nutzer mit Freunden austauschen können, war auch von einer Anbindung an Facebook die Rede. Doch die ist vorerst gekappt. Zwar wirbt Apple auf seiner Website weiterhin damit, es ließen sich über Ping Facebook-Freunde finden und einladen, in Ping selbst kommt Facebook derzeit aber nur im Zusammenhang mit dem Posten von iTunes-Produkten (Alben oder Songs) auf der eigenen Facebook-Seite vor.

Grund für die Probleme sind offenbar mangelnde Absprachen zwischen den beiden Unternehmen. Laut New York Times, die sich bei ihren Angaben auf informierte Kreise beruft, soll Facebook befürchtet haben, dass mit dem Start des (wie immer von Apple geheim gehaltenen) neuen Ping-Produkts "Stabilitätsprobleme" die eigene Infrastruktur belasten könnten. Üblich sei, dass Unternehmen mit viel Traffic-Potenzial vor einer Anbindung zunächst einvernehmliche Regelungen mit Facebook treffen, um einen Ansturm auf die Server kontrollieren zu können. Diese Regelungen gebe es derzeit aber nicht.

All Things Digital, ein Blog der Dow-Jones-Gruppe, weiß – ebenfalls unter Berufung auf informierte Kreise – unterdessen von Verhandlungen zwischen Apple und Facebook im Vorfeld des Ping-Starts zu berichten. Diese hätten allerdings nicht zu einem Ergebnis geführt. Nachdem Apple die Connect-Funktion dennoch zum Ping-Start nutzen wollte, habe Facebook den Zugriff auf die entsprechende API unterbunden, was Apple wiederum dazu veranlasst habe, selbst den Facebook-Connect-Stecker zu ziehen. Apple-Chef Jobs habe sich am Mittwoch gegenüber Journalisten zudem über "lästige Bedingungen" seitens Facebook beklagt, heißt es bei All Things Digital.

Eine offizielle Stellungnahme zu dem Thema liegt bisher nur aus dem Hause Facebook vor. Darin heißt es, dass man gemeinsam mit Apple daran arbeite, das Problem zu lösen. "Wir haben in der Vergangenheit erfolgreich zusammengearbeitet und wollen dies auch in Zukunft tun", formuliert Facebook recht versöhnlich. Trotz der Querelen ist Ping auf Facebook bereits stark vertreten: Mehrere tausend Mitglieder outen sich dort als Fans des gleichnamigen Golfschläger-Herstellers Ping. (pmz)