Studie: Junge Rennspiel-Fans fahren auch im echten Leben rasanter

Wer als Jugendlicher gerne am Computer Autorennen fährt, verhält sich tendenziell auch als Führerscheinneuling riskanter als der Durchschnitt der Altersgenossen, wie eine Studie aus Belgien nahelegt.

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Von
  • Peter König

Teenager, die in Computerspielen gerne einen heißen Reifen fahren, laufen Gefahr, sich auch im realen Straßenverkehr rücksichtsloser zu verhalten und mehr Risiken einzugehen als der Durchschnitt ihrer Altersgenossen. Diesen Schluss legt eine Studie von Kathleen Beullens und zwei ihrer Kollegen von der Katholischen Universität Leuven in Belgien nahe, wie NewScientist berichtet.

In einem ersten Schritt erfragte Beullens zusammen mit ihren Kollegen Keith Roe und Jan Van den Bulck von zunächst 2000 Probandinnen und Probanden im Alter von 16 bis 17 Jahren, ob sie am Computer Autorennen fahren oder sogenannte "drive-'em-ups" spielen, bei denen sich ein besonders rasanter und rücksichtsloser Fahrstil auszahlt oder man sogar Punkte fürs Rammen und Überfahren von Passanten bekommt. Zwei Jahre später schickten die Wissenschaftler eine zweite Runde Fragebögen an all jene los, die mittlerweile einen Führerschein hatten und versuchten unter anderem herauszubekommen, wie oft diese bereit sind, im Straßenverkehr Risiken einzugehen und schnell zu fahren.

Die Aussagen von 354 Testteilnehmerinnen und Teilnehmern wurden schließlich statistisch ausgewertet. Das Ergebnis: Eine sorglose Einstellung zu hohen Geschwindigkeiten und riskantem Fahrverhalten ging statistisch signifikant oft mit Erfahrungen mit Rennspielen und drive-'em-ups im Teenager-Alter einher. Als Kontrollbedingung benutzen Beullens und ihre Kollegen übrigens die Bereitschaft, unter Alkoholeinfluss Auto zu fahren. Alkohol spielt bei virtuellen Autorennen und drive-'em-ups keine Rolle und auch die befragten Führerscheinneulinge fielen in dieser Hinsicht statistisch nicht auf. (pek)