IFA

Kontrastreich: OLED-Videobrille von Zeiss

Die Zeiss AG zeigt auf der IFA einen Prototyp ihrer OLED-Videobrille. Die Brille erzeugt wesentlich kontrastreichere Bilder als der Vorgänger. Wann das futuristische Gerät erscheint, steht noch nicht fest.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jan-Keno Janssen

Der Nachfolger der Carl-Zeiss-Videobrille "Cinemizer" heißt "Cinemizer OLED" – statt LCD-Panels nutzt die neue Variante organische Leuchtdioden. Der Qualitätsunterschied ist immens: Während die ältere Version ein recht kontrastarmes, zuweilen auch milchiges Bild produzierte, beeindruckt die neue Brille mit sattem Schwarz und tollen Kontrasten. Auch die Farbdarstellung wurde verbessert. Da OLED-Displays nicht winkelabhängig sind, fällt auch das beim Vorgänger nötige genaue Ausrichten auf der Nase weg.

Die neue Cinemizer-Brille sieht noch futuristischer aus als der Vorgänger.

(Bild: heise online)

In der alten Cinemizer-Variante sind zwei VGA-Displays (640 × 480 Pixel, 4:3 Seitenverhältnis) verbaut, die OLED-Panels der neuen Brille kommen im 16:9-Seitenverhältnis und höher aufgelöst daher. Die genauen Spezifikationen wollte uns Zeiss nicht verraten – da es sich aber um Panels mit 0,4-Zoll-Diagonale handeln soll und die Pixelgröße bei 10 Mikrometern liegt, vermuten wir eine horizontale Auflösung von etwas mehr als 850 Pixeln. Dass hier keine HD-Auflösung zu sehen ist, fiel bei unserem kleinen Test nicht auf.

Während das Vorgängermodell nur analoge Composite-Videosignale oder Analogsignale von Apple-Mobilgeräten entgegennehmen konnte, hat die neue Version neben Apple-Dock-Connector und Composite zumindest noch einen Sub-D-VGA-Anschluss. Die Implementierung eines HDMI-Eingangs sei technisch ebenfalls problemlos möglich sei, so ein Zeiss-Sprecher. Ob es der HDMI-Port aber in die Verkaufsversion schafft, steht noch nicht fest.

Zu Hochform läuft die OLED-Videobrille auf, wenn sie mit räumlichen Bildern gefüttert wird – schließlich nutzt sie für jedes Auge ein eigenes Display, Artefakte wie Geisterbildern können so nicht auftreten. Voraussichtlich wird die Verkaufsversion 3D-Signale in den Formaten Side-by-Side, Top-Bottom und Line-Interlaced entgegennehmen können. Die Zeiss-Entwickler zeigen auf ihrem IFA-Stand auch einen Brillen-Prototypen, der mit einem Headtracker ausgestattet ist. Damit können sich Besucher in einer von Visenso entwickelten Demo umschauen – im wahrsten Sinne des Wortes.

Die Cinemizer-OLED-Brille soll im nächsten Jahr in den Handel kommen, Termin und Verkaufspreis stehen noch nicht fest. (jkj)