Was man beim Self-Hosting von LLMs wissen muss: Recht und Compliance

Die eigene KI im Serverraum verspricht Kontrolle, Sicherheit und Planbarkeit. Geeignete Sprachmodelle gibt es genug. Doch einige Punkte sollte man beachten.

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Lesezeit: 12 Min.
Von
  • Tobias Haar
Inhaltsverzeichnis

Das Self-Hosting von LLMs ist eine Chance für Souveränität – aber nur mit belastbarer Rechts- und Sicherheitsarchitektur. Wer Lizenzlage, Datenschutz, Haftung, Governance und Security holistisch verzahnt, reduziert nicht nur Risiken, sondern erzielt auch eine stabilere Qualität im Betrieb. Es gilt, nachvollziehbare Entscheidungen, auditierbare Prozesse und technische Eingriffsoptionen zu schaffen, die im Ernstfall den Schaden begrenzen und die Rechtsposition stärken.

Lizenzrechtliche Fragen bilden den ersten möglichen Stolperstein beim Self-Hosting von LLMs (Large Language Models). Hier ist zwischen Open-Source-Lizenzen und sogenannten Open-Weights-Lizenzen zu unterscheiden. Echte Open-Source-Modelle im Sinne der Definition der Open Source Initiative (OSI) gewähren Quellcodeeinsicht und in der Regel umfangreiche Nutzungsrechte. Bei einigen Lizenzen sind jedoch Auflagen wie kommerzielle Nutzungseinschränkungen zu beachten.

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  • Das Self-Hosting groĂźer Sprachmodelle hat einige Vorteile: Datenhoheit, Performanz und planbare Kosten. Regulierungsfragen, die es dringend zu beachten gilt, bergen jedoch auch Stolperfallen.
  • Ein groĂźer Komplex, der schlimmstenfalls zu Schadensersatzforderungen, UnterlassungsansprĂĽchen und mehr fĂĽhren kann, betrifft die Lizenzrechte. Hier ist exakt zu prĂĽfen, welche Rechte eine Lizenz gewährt. Es empfiehlt sich, eine Lizenzmatrix fĂĽr einzelne Komponenten zu erstellen.
  • Bei der Verarbeitung personenbezogener Daten sollten Unternehmen mit Blick auf den Datenschutz technische Mittel wie VerschlĂĽsselung oder Anonymisierung nutzen und sich insbesondere bei länderĂĽbergreifendem Austausch vertraglich vor Zugriffen schĂĽtzen.
  • Die Zahl der rechtlichen Themen ist hoch: Wer ein LLM rechtskonform hosten und betreiben will, muss sich rechtzeitig mit Fragen der Haftung, arbeits- und betriebsverfassungsrechtlichen Aspekten, Sicherheitsrecht und vielem mehr befassen.

Open-Weights-Lizenzen gewähren hingegen lediglich Zugriff auf die Modellgewichte, häufig mit eigenen, durch den Anbieter individuell erstellten Lizenztexten. Diese können Nutzungsbedingungen (Acceptable Use Policies), Verbote des Einsatzes in bestimmten Sektoren (etwa Überwachung, Militär) und Beschränkungen für Feintuning oder Redistribution enthalten.

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