Britische Regierung plant zentrale Kinderschutz-Datenbank

Der Gesetzentwurf Safeguarding Vulnerable Groups Bill sieht vor, dass sich alle, die während ihrer Berufstätigkeit mit Kindern zu tun haben, registrieren lassen müssen, damit sie online überprüft werden können.

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Nach einem nun in Großbritannien veröffentlichen Gesetzentwurf soll es künftig Eltern möglich sein, potenzielle Babysitter, Schulpersonal oder Nachhilfelehrer vorab online in einer speziellen Datenbank zu überprüfen. Das sieht der vom Department for Education and Skills heute vorgestellte Safeguarding Vulnerable Groups Bill vor. Arbeitgeber müssen mit einer Gefängnisstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen, wenn sie wissentlich vorbestrafte Sexualstraftäter für Aufgaben anstellen, bei denen sie mit Kindern zu tun haben, und zwar auch online beispielsweise über Chat-Räume.

Die Pläne der Regierung sehen vor, dass sich alle, die während ihrer Berufstätigkeit mit Kindern zu tun haben, registrieren lassen müssen – schätzungsweise 8 Millionen Menschen. Das neue Register soll auf bereits bestehenden Listen wie der List 99 für Lehrer oder jener, die auf Basis des Protection of Children Act eingerichtet wurde, basieren. Die neue Datenbank soll auch die bisher bestehende Liste Protection of Vulnerable Adults ersetzen. In der neuen, laufend aktualisierbaren Datenbank sollen alle, die für einen Job mit Kindern oder "verletztlichen Erwachsenen" nicht infrage kommen, mit einem Vermerk versehen werden.

Auskunftsersuchen sollen nach Angaben des Bildungsministeriums voraussichtlich kostenlos sein, berichtet Times online. Die Registrierung als Arbeitnehmer werde vermutlich umgerechnet rund 50 Euro kosten. Ein Anlass der Gesetzesinitiative ist ein Vorfall aus dem Jahr 2002. Seinerzeit wurden zwei Schülerinnen des Soham Village College in Cambridgeshire ermordet. Für die Taten zu einer lebenslangen Haft verurteilt wurde der Schulhausmeister, der vor seiner Anstellung bereits unter anderem wegen sexueller Handlungen an Minderjährigen aufgefallen sein soll. (anw)