"Star Wars: Beyond Victory" Test – Die perfekte Tech-Demo für Meta Quest 3

"Star Wars: Beyond Victory" bietet rasante Pod-Rennen, Action-Figuren und eine neue Geschichte – doch wie gut funktioniert der Wechsel zwischen VR und MR?

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Eine Spielszene aus Star Wars: Beyond Victory zeigt zwei Figuren, die in einer Werkstatt an einem Pod-Racer arbeiten.

"Star Wars: Beyond Victory" mischt Virtual Reality und Mixed Reality auf der Meta Quest 3 und Quest 3S.

(Bild: Disney Electronic Content, Inc.)

Lesezeit: 6 Min.
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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Wer schon immer einmal mit einer lebensechten Sturmtruppler-Figur spielen, einen wackeligen Podracer steuern oder X-Wings und TIE-Fighter im eigenen Wohnzimmer aufeinander loslassen wollte, dürfte bei der Ankündigung von "Star Wars: Beyond Victory" mit Schnappatmung vor dem Trailer gesessen haben. Das neue Mixed-Reality-Spiel von Industrial Light and Magic für Meta Quest 3 und Quest 3S drückt ordentlich auf das Nostalgie-Pedal und spricht vor allem Fans von Episode I an, die mit einer kindlichen Faszination für Star-Wars-Actionfiguren gesegnet sind.

"Star Wars: Beyond Victory" verfolgt einen ungewöhnlichen Ansatz und verbindet voll immersive Virtual Reality mit Mixed Reality, bei der digitale Elemente in die physische Umgebung eingeblendet werden. In diesen Momenten baut sich vor dem Spieler ein digitales Spielbrett auf, das er beliebig im Raum platzieren und skalieren kann. Die Steuerung der Hauptfigur erfolgt dabei wie in einem normalen Videospiel mit Draufsicht, während sich die Spielwelt innerhalb der Grenzen des Tisches wie auf einem Fließband in alle Richtungen aufbaut. Der VR-Modus verbleibt hingegen in der Ego-Perspektive.

Star Wars: Beyond Victory (4 Bilder)

Im "Adventure"-Modus wechselt "Star Wars: Beyond Victory" zwischen VR- und Mixed-Reality-Szenen. (Bild:

Disney Electronic Content, Inc.

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Während der Hauptgeschichte im "Adventure"-Modus springt das Spiel zwischen VR und MR hin und her. Im einen Moment schrauben wir noch in einer Werkstatt an unserem Podracer, im nächsten stehen wir wieder in unseren eigenen vier Wänden vor dem Spielbrett. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig und führt häufig zu einem Bruch der Immersion – besonders, wenn eine große Tafel im Blickfeld auftaucht, die vor plötzlich auftretender virtueller Realität warnt. Dadurch wirken die Übergänge selten organisch. Auch manche Schnitte in den Mixed-Reality-Zwischensequenzen wechseln die Perspektive zu abrupt. Getrennt betrachtet überzeugen allerdings beide Modi mit viel Liebe zum Detail und einer teils hervorragenden Grafikqualität, wenngleich manche schwach aufgelöste Textur im Hintergrund und flimmernde Kanten nicht zu übersehen sind.

"Beyond Victory" erzählt die Geschichte von Volo Bolus, einem jungen Podracer, dessen Ehrgeiz größer ist als sein Pod. An seiner Seite steht Sebulba, den Fans noch aus Episode I kennen dürften. Hier agiert der Dug vom Planeten Malastare jedoch nicht als Widersacher, sondern als Mentor, der Volo überraschend unter seine nicht immer legal agierenden Fittiche nimmt.

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Dank stimmiger Animationen, lebendigen Dialogen mit professionellen Sprechern und einem gelungenen Soundtrack, der bekannte Melodien mit neuen Kompositionen mischt, entsteht auch hier die typisch wohlige Star-Wars-Atmosphäre. Besonders die VR-Sequenzen vermitteln für kurze Momente das Gefühl, mitten in einem Star-Wars-Film zu stehen. Das spiegelt sich allerdings auch in der Länge wider, denn das Abenteuer dauert keine zwei Stunden. Schade, denn die Geschichte ist stimmig, originell, offiziell Teil des Kanons und hätte deutlich mehr Raum verdient. Bleibt zu hoffen, dass "Beyond Victory" nicht der einzige Auftritt von Volo Bolus und seinen Kumpanen bleibt.

Nach der Geschichte dürfen sich Spieler in den freien Arcade-Rennen, die auch schon zentraler Bestandteil des Story-Modus sind, weiter austoben. Diese finden allerdings nicht im VR-Cockpit, sondern ausschließlich aus der Draufsicht auf dem Mixed-Reality-Spielbrett statt. Das funktioniert technisch zwar gut, hat aber so seine Tücken. Da sich die rasanten Rennen nur auf dem begrenzten Spielbrett abspielen und die Welt außen herum stillsteht, kann es anfälligen Spielern beim Blick auf die Fließbandrennstrecke schnell flau im Magen werden. Wer Probleme mit Motion Sickness hat, sollte bei den Pod-Rennen das Spielbrett so klein wie möglich machen.

Ein Mittendrin-Gefühl mag sich nie so recht einstellen. Stattdessen fühlt es sich an, als würde man die kleinen Gleiter über ein digitales Brettspiel jagen. Zwar kommen wir durch die freie Skalierung des Spielbretts nah an das Gefährt heran, doch sollten sich VR-Racing-Fans hier nicht allzu viel Immersion erwarten. Die Steuerung der Pods ist zudem nicht immer präzise, und die stark begrenzte Sichtweite auf dem Diorama-Spielbrett sorgt für Frustmomente. Gerade bei höheren Geschwindigkeiten wird das Manövrieren oft zum Ratespiel, da die Eingaben nicht immer exakt umgesetzt werden oder sich plötzlich aus dem Nichts ein Hindernis vor dem Gleiter aufbaut. Nach vier aus dem Adventure-Modus bekannten Strecken und einer Handvoll freigeschalteter Pod-Racer gibt es auch in diesem Modus nicht mehr viel zu tun. Bleiben noch die digitalen Actionfiguren.

Abseits der Kampagne und der Renneinlagen bietet "Beyond Victory" auch einen Playset-Modus. Hier können Spieler digitale Actionfiguren von C-3PO, R2-D2, Darth Vader und weiteren beliebten Charakteren im eigenen Wohnzimmer platzieren, kleine Szenen nachstellen und eigene Dioramen zusammenbauen. Explosions-, Sprach- und Soundeffekte sind ebenfalls enthalten.

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Fans klassischer Star-Wars-Sammelfiguren werden mit diesem Modus ihre Freude haben, zumal sich sämtliche Figuren beliebig skalieren und fest in der Realität verankern lassen. Die Modelle gleichen den Vorlagen bis ins kleinste Detail, haben bewegliche Gliedmaßen und geben auf Knopfdruck Laute von sich. Einziger Kritikpunkt: Es gibt keine Handtracking-Unterstützung. Das hätte dem Bewegen und Platzieren der Figuren sicher noch ein realistischeres Gefühl verliehen.

"Beyond Victory" zeigt, was technisch auf der Meta Quest 3 möglich ist – viel mehr aber auch nicht. Die Hauptgeschichte wirkt durch die abrupten Perspektiv- und Szenenwechsel etwas holprig, führt Fans aber dennoch durch eine spannende, kleine Geschichte mit interessanten Charakteren abseits der großen Skywalker-Bühne. Während der Playset-Modus mit seinen vielen detaillierten Figuren Kindheitserinnerungen weckt, scheitern die Arcade-Rennen an ihren eigenen Ambitionen und sorgen eher für Frust als für Spielspaß.

"Star Wars: Beyond Victory" richtet sich klar an Fans, die für ein paar Stunden in vertraute Klänge und Figuren eintauchen wollen. Die Präsentation überzeugt: Musik, Charaktere und Story sind hochwertig inszeniert. Wer aber auf rasante Rennen aus der Cockpit-Perspektive oder auf spielerische Tiefe gehofft hat, wird enttäuscht sein. Auch der Wiederspielwert bleibt gering – nach etwa vier Stunden hat man alles gesehen.

"Star Wars: Beyond Victory" ist am 7. Oktober 2025 exklusiv für Meta Quest 3 und Quest 3S erschienen und kostet 20 Euro. Freigegeben ist das Spiel ab 12 Jahren.

(joe)