Photokina

Spitzenpixler: Nikon erweitert Coolpix-Reihe mit P7000 und S80

Nikon meldet sich kurz vor der photokina mit zwei neuen Kompaktkameras zu Wort: Dem Spitzenmodell P7000 aus der Coolpix-Serie und der kompakten S80 mit hochauflösendem OLED-Display.

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Lesezeit: 4 Min.
Von
  • Rebecca Stolze

(Bild: Nikon)

Mit der P7000 präsentiert Nikon das neue Spitzenmodell der Coolpix-Serie; doch anders als vermutet, stellt die Kamera keine direkte Nachfolgerin der P6000 mit GPS-Modul dar. Allem Anschein nach zog der Satelliten-Empfänger als Verkaufsargument nicht übermäßig, und so kommt die zumindest numerische Nachfolge ohne dieses Gadget daher. Stattdessen will der Hersteller bei der Entwicklung besonders auf Kundenwünsche und Anregungen eingegangen sein und eine kompakte Kamera produziert haben, die auch die Ansprüche von Profifotografen erfüllen – und Canon womöglich einige G11-Käufer abluchsen – soll.

Der vergleichsweise große 1/1,7-Zoll-CCD-Sensor wurde neu entwickelt und löst moderate 10 Megapixel auf – so verspricht die Kamera auch bei schlechten Lichtverhältnissen relativ rauscharme Bilder zu produzieren. Auch der Prozessor wurde überarbeitet, trägt jetzt den Namen EXPEED C2 und ermöglicht durch die höhere Rechenleistung Videos im 720p-Format. Für Anspruchsvolle ist ein Stereomikrofon verbaut – wer es noch klangreicher haben möchte, kann ein optionales Mikro anschließen.

Die 28-200mm-Optik (KB-Vergleich, f/2,8-5,6) wartet, zur Verringerung der chromatischen Aberration, mit zwei ED-Linsen auf – ein optischer Bildstabilisator ist auch verbaut. Das Display mit einer Diagonalen von drei Zoll (7,6 cm) löst mit 920.000 Subpixeln (VGA, 640 × 480) vergleichsweise hoch auf. Bei starker Sonneneinstrahlung kann die Motivwahl über den optischen Sucher mit Dioptrieneinstellung erfolgen. Die Empfindlichkeit erstreckt sich von ISO 100 bis ISO 3200 und kann bis auf ISO 6400 erweitert werden. Bei kontrastreichen Motiven soll die von SLRs bekannte Funktion Active D-Lighting für ausgewogene Fotos sorgen.

(Bild: Nikon)

Die P7000 hat neben dem Programmwahlrad ein Einstellrad im Retro-Look, über das die Belichtung in Schritten von 1/3 Lichtwerten korrigiert werden kann. Andere häufig verwendete Funktionen können über das Schnell-Menüwählrad manuell gesteuert werden. Zwei User Settings erlauben den Direktzugriff auf benutzerdefinierte Konfigurationen – auch können bis zu sieben Zoompositionen vorgewählt und gezielt angesteuert werden. Die Kamera speichert die Daten auf SD-, SDHC- und SDXC-Karten ab und kann über die HDMI-Schnittstelle eine direkte Verbindung zu HD-Fernsehern aufbauen.

Die P7000 ist kompatibel zur i-TTL-Steuerung der hauseigenen Blitzgeräte, zum neuen Weitwinkelkonverter WC-75A und zur Infrarot-Fernsteuerung ML-L3. Die Coolpix P7000 ist voraussichtlich ab Ende September 2010 zu einem Preis von 550 Euro (UVP) erhältlich.

(Bild: Nikon)

Die weitaus kompaktere Coolpix S80 spricht mit ihrem zweifarbigen Gehäuse, dem 3,5-Zoll-OLED-Touchdisplay und zahlreichen Automatiken eine ganz andere Zielgruppe an. Das rund 17-mm-flache Modell hat einen 1/2,3-Zoll kleinen CCD-Sensor, löst 14 Megapixel auf und nutzt eine innenliegende Optik mit einem Brennweitenbereich von 35-175mm (vergl. KB; f/3,6-4,8). Ein optischer Bildstabilisator fehlt auch hier nicht, er wird zusätzlich durch einen "digitalen Verwacklungsschutz" unterstützt.
Der OLED-Touchscreen mit 819.000 Bildpunkten soll für eine einfache Bedienung bei der Aufnahme sowie der Wiedergabe sorgen. So kann mit der Funktion "Motivauswahl & Auslösung" die Fokussierung und Aufnahme eines Bildes oder Videos (720p) durch Berühren des Hauptmotivelements erfolgen. Die S80 speichert anders als die P7000 nicht auf das neue SDXC-Kartenformat ab, sondern bevorzugt SD- und SDHC-Karten. Das 133 Gramm schwere Modell soll ab Oktober in den Farben Rot und Schwarz für 350 Euro auf den Markt kommen. (rst)