Symantec: Viele Deutsche schwindeln in Social Networks

Deutsche Internet-Anwender haben einer Symantec-Studie zufolge weniger Hemmungen, in sozialen Netzwerken eine falsche Identität zu benutzen.

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Von
  • Daniel Bachfeld

Deutsche Internet-Anwender haben offenbar weniger Hemmungen, in sozialen Netzwerken eine falsche Identität zu benutzen. Einer von Symantec in Auftrag gegebenen Studie unter mehr als 7000 Anwendern zufolge haben 53 Prozent der Deutschen auf sozialen Netzwerken wie Facebook schon einmal falsche Angaben gemacht. Damit rangiert Deutschland bei der in 18 Ländern durchgeführten Studie weit vorn: Weltweit sollen sich lediglich 33 Prozent der Befragten einer fremden Identität bedienen. Die Motivation der Schwindelei liegt laut Symantec auf der Hand: Der Schutz der echten Identität, um weniger anfällig für Belästigungen zu sein.

Ein weiterer Aspekt der Studie betrifft den Umgang mit Online-Kriminalität: Unter Anwender ist laut Symantec die Ratlosigkeit groß, wie man sich vor Online-Dieben schützt oder wie man gegen sie vorgeht. 88 Prozent der Befragten glaubten nicht, dass die verantwortlichen Cyberkriminellen jemals zur Rechenschaft gezogen werden (können). Aufgrund der Resignation schaltet laut Untersuchung auch nur die Hälfte der Opfer die Polizei ein oder ändert das eigene Online-Verhalten.

Symantec fasst in seinem Bericht zusammen, dass die Gesellschaft auf dem besten Wege sei, sich an die drohende Gefahr aus dem virtuellen Raum zu gewöhnen. Psychologen sprechen in diesem Zusammenhang auch von erlernter Hilflosigkeit, vulgo "Es ist so wie es ist". Ein ähnlich düsteres Bild zeichneten Anfang der Woche auch das BKA und Bitkom. Sowohl die Zahl der Fälle von Online-Kriminalität als auch die Schadenssummen seien im Vergleich zum Vorjahr gestiegen.

Studien von Psychologen zeichnen allerdings ein anderes Bild als es sich aus der Befragung im Auftrag von Symantec ergibt. Internetprofile in sozialen Netzwerken wie Facebook und StudiVZ lügen nicht, sondern offenbaren nach Ansicht der WIssenschaftler die Wahrheit über ihre Besitzer. (dab)