Studie: Leukämie-Risiko bei Kindern steigt in der Nähe von Hochspannungsleitungen

Britische Wissenschaftler haben einen statistischen Zusammenhang zwischen dem Risiko von Leukämie-Erkrankungen bei Kindern und der Nähe ihrer Wohnungen zu Überlandleitungen festgestellt. Eine medizinische Erklärung haben sie indes nicht.

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Von
  • Peter-Michael Ziegler

Kinder, die in der Nähe von Hochspannungsleitungen aufwachsen, erkranken häufiger an Leukämie als Kinder, deren Zuhause weit von Starkstromleitungen entfernt liegt. Zu diesem Ergebnis kommen Wissenschaftler der Universität Oxford in der Studie "Childhood cancer in relation to distance from high voltage power lines in England and Wales: a case-control study". Die Wissenschaftler hatten dazu die Wohnorte von 29.000 krebskranken Kindern auf der Insel untersucht und festgestellt, dass überdurchschnittlich viele an Leukämie erkrankte Kinder in der Nähe von Überlandleitungen leben.

Kinder, die zum Zeitpunkt ihrer Geburt weniger als 200 Meter von einer Hochspannungsleitung entfernt wohnen, haben demnach ein 70 Prozent höheres Risiko an Leukämie zu erkranken als Kinder, deren Zuhause mehr als 600 Meter davon entfernt liegt. Leben Kinder in einer räumlichen Entfernung von 200 bis 600 Metern zu den Überlandleitungen, ist das Risiko einer Leukämie-Erkrankung gegenüber der weiter entfernt wohnenden Vergleichsguppe laut Studie um 20 Prozent größer.

Die Autoren, die ihre epidemiologischen Erkenntnisse jetzt in der Fachzeitschrift British Medical Journal veröffentlicht haben, weisen allerdings darauf hin, dass es für die statistischen Daten derzeit keine medizinische Begründung gibt. Möglicherweise hätten auch soziale Aspekte bei der Wohnraumsuche zu diesen Trends geführt, weshalb nun weitere Untersuchungen nötig seien. Aufgeschreckte Eltern fordern unterdessen den Staat auf, Schulen und Kindergärten künftig nur noch mit gebührendem Abstand zu Hochspannungsmasten und Überlandleitungen zu bauen. (pmz)