Bauroboter Hadrian kann nun 360 Steine pro Stunde verlegen

Maurerroboter Hadrian kann nun 20 Prozent mehr Steine pro Stunde verlegen. Bei komplexen Strukturen arbeitet er jedoch langsamer.

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Bauroboter Hadrian auf einer Baustelle

Maurerroboter Hadrian im Einsatz auf einer Baustelle.

(Bild: FBR Limited/Screenshot)

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Der australische Bauroboter Hadrian des Robotikunternehmens FBR Limited kann nun noch schneller autonom Häuserstrukturen errichten. Maximal 360 Steine pro Stunde soll der Roboter verlegen können. Bisher waren es 300 Steine. Ein Praxistest zeigt, dass der reale Wert jedoch deutlich darunter liegt, sobald der Roboter eine kompliziertere Wandstruktur selbstständig aufbauen soll.

Der Roboter besteht im Wesentlichen aus einem Lkw mit einem Auslegerarm, der bis auf 32 m Länge ausfahrbar ist. Der Lkw verfügt über eine Fahrerkabine sowie eine Ladefläche, sodass ein menschlicher Fahrer mit ihm auch die notwendigen Steine zu einer Baustelle transportieren kann.

Mit dem Auslegerarm kann er Steine mit einem Maximalgewicht von 45 kg im US-Maß bis zu 60 cm x 40 cm x 30 cm auf einem bereits fertig angelegten Fundament verlegen. Die Steine werden dabei mit schnell aushärtenden Baukleber, Fastbrick Adhesive, fest miteinander verbunden. Der Klebstoff härtet innerhalb von rund 45 Minuten aus. Herkömmlicher Mörtel eignet sich dafür nicht, weil dieser zu lange benötigen würde, um die nötige Festigkeit zu erreichen.

Informationen zum Bau der Struktur erhält der Roboter aus einem CAD-Plan. Hadrian bestimmt daraus die benötigten Steine und ordnet sie entsprechend selbstständig an, um möglichst viel Material einzusparen.

Einfache gerade Wandstrukturen kann der Roboter mit einer Geschwindigkeit von bis zu 360 Steinen pro Stunde errichten, verspricht FBR. Das sind 20 Prozent mehr als vor dem Upgrade, das Hadrian erhalten hat.

In der Praxis mauert der Roboter jedoch komplexere Strukturen langsamer. Dabei ist jedoch zu berücksichtigen, dass hier auch auf eine höhere Genauigkeit und Zuverlässigkeit Wert gelegt wurde. Dazu verfügt der Roboter über ein Stabilisierungssystem, das unerwünschte Bewegungen und Vibrationen in Echtzeit ausgleicht, um ein präzises Ergebnis zu erzielen. Bei einer Teststruktur konnte der Roboter eine Konstruktion aus insgesamt 751 Blöcken mit einer effektiven Geschwindigkeit von 360 Blöcken pro Stunde errichten.

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Der Roboter ist äußerst robust, verspricht FBR. So soll er auch bei starken Winden bis zu 60 km/h einsatzfähig sein und bei leichtem Regen funktionieren.

Der Roboter eignet sich für den Bau von Wohnhäusern und gewerblichen Anlagen. Ganz preisgünstig ist Hadrian allerdings nicht: FBR bietet ihn zu einem Preis von 7.800.000 Australische Dollar an, umgerechnet etwa 4.355.130 Euro.

(olb)