T-Mobile kürzt Handy-Subventionen
Die Telekom hat ihrer Mobilfunktochter das Ziel vorgegeben, 2004 eine operative Gewinnmarge von 40 Prozent zu erreichen -- ein Weg führt über Subventionskürzungen bei Mobiltelefonen.
T-Mobile soll künftig profitabler werden. In einem Interview mit dem Handelsblatt erklärte Deutschland-Chef Timotheus Höttges: "Wir fahren nicht nur kontinuierlich die Handy-Subventionen herunter, sondern haben im zweiten Quartal auch damit begonnen, intern an vielen Stellen unsere Kosten zu senken." Es gebe Einschnitte bei Ausgaben für Informationstechnik und Werbung. Insgesamt sei bislang ein mittlerer dreistelliger Millionenbetrag eingespart worden. Die Konzernmutter hat der T-Mobile aufgegeben, im Gesamtjahr 2004 eine Gewinnmarge vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) von 40 Prozent zu erreichen. Im ersten Halbjahr lag dieser Wert bei 37,5 Prozent und damit nach Angaben des Handelsblatts deutlich unter der Marge von Vodafone D2, die das Düsseldorfer Unternehmen mit 46,1 Prozent für sein Geschäftsjahr 2003/04 angibt. T-Mobile erzielte im Geschäftsjahr 2003 einen operativen Gewinn von 42,4 Prozent.
Bei den Kundenzahlen liegt T-Mobile Deutschland mit etwas mehr als 27 Millionen weiter vor Vodafone D2 (25,5 Millionen). Bleibt das Duell um "Kopfzahlen" zwischen den D-Netz-Betreibern auch prestigeträchtig, schauen Insider verstärkt auf den durchschnittlichen Umsatz pro Kunde (Average Revenue per User, ARPU). Dieser lag bei T-Mobile mit 23,50 Euro pro Monat im 2. Quartal 2004 vier Prozent unter dem Wert des Vorjahres. Vodafone gibt für den Zeitraum April bis Juni 2004 einen monatlichen ARPU von 25,70 Euro an. Dieser Wert bezieht sich allerdings nur auf Kunden mit Laufzeitverträgen. Zudem ist er nach Angaben einer Firmensprecherin auf einen Zwölfmonatszeitraum "geglättet", um saisonale Schwankungen im Gesprächsaufkommen auszugleichen.
Um mehr umsatzstarke Kunden zu gewinnen, ist T-Mobile dabei, seine Handy-Subventionspolitik zu ändern: Geräte will das Unternehmen nicht mehr mit einer festen Summe bezuschussen, sondern die Subventionen sollen sich stärker am Tarif orientieren, den ein Kunde wählt. Entscheidet er sich für ein Angebot mit einem höheren Grundumsatz, erhält er einen höheren Zuschuss. Die Gefahr, dadurch die Position als Mobilfunkanbieter mit den meisten Kunden zu verlieren, bereitet Höttges wenig Kopfzerbrechen: Dies könne passieren, wenn die Konkurrenten bei diesem Schritt nicht mitmachen und ihre Subventionen hoch halten. Aber das habe ohnehin keine Priorität mehr. "Wir wollen Umsatzmarktführer bleiben", verdeutlicht der T-Mobile-Chef. (ssu)