Menschen stören WLAN-Signale und lassen sich dadurch wiedererkennen
WLAN-Geräte liefern dem Router mehrmals in der Sekunde Daten über Signalabschwächungen und Störelemente. Mit diesen Infos lassen sich Passanten wiedererkennen.
(Bild: dpa, Jan Woitas/ZB/dpa)
Personen und Objekte in der Funkstrecke zwischen WLAN-Geräten und dem lokalen Router schwächen die Übertragungssignale. Mit dem Übertragungsstandard 802.11ac (Wi-Fi 5) wurde die Option des Beamforming eingeführt. Die erlaubt es WLAN-Geräten mit mehreren Antennen, ihre Übertragungen auf den Empfänger auszurichten. Dafür benötigt der Sender (Beamformer) Informationen über die Umgebung in Richtung des Empfängers. Um die zu übermitteln, entstand eine Prozedur, in der sich die Geräte mehrere standardisierte Nachrichten (Beamforming Feedback Information, BFI) zusenden. Sie bewerten dabei jeweils die Empfangsqualität und ermitteln die besten Richtungswinkel, um die Bandbreite für die Kommunikation untereinander zu optimieren.
So liefern die BFI mehrfach in der Sekunde von jedem verbundenen Smartphone oder Tablet in der Umgebung Informationen über die jeweiligen Signalwege. Wie sich die Radiowellen ausbreiten, sagt aber immer etwas über die räumliche Umgebung und damit auch über die Personen im Raum aus. Das sei so ähnlich, wie ein Foto etwas über die Ausbreitung von Lichtwellen aus einem bestimmten Blickwinkel aussagt, erklärt Thorsten Strufe, Professor für praktische IT-Sicherheit am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Die BFI verschiedener Geräte aus verschiedenen Richtungen erlaubt Rückschlüsse auf das Umfeld eines Routers aus verschiedenen Blickwinkeln. Veränderungen, wie etwa Personen im Übertragungsraum, sind als zeitweilige Ausschläge in der Signalqualität zu erkennen.
Bereits seit einigen Jahren versuchen Forscher, die Analyse der schon früher eingeführten Kanalzustandsinformationen (Channel State Information, CSI) auszureizen. Die zwischen Router und WLAN-Geräten ausgetauschten CSI dienen als Feedback zur Übertragungsqualität. Um die zu messen, senden die verbundenen Geräte sogenannte Long Training Fields (LTF) in der Präambel jedes übertragenen Datenpakets. Der Empfänger kann dann das erwartete Signal (den vordefinierten LTF) mit dem empfangenen vergleichen und Abweichungen zur Fehlerkorrektur nutzen.
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