Vorwurf der Aktienmanipulation: Südkoreanischer Tech-Milliardär freigesprochen
Vor anderthalb Jahren wurde der Gründer von Kakao Talk festgenommen, erst Monate später kam er wieder frei. Nun wurde Kim Beom-su freigesprochen.
(Bild: Tada Images/Shutterstock.com)
Ein südkoreanisches Gericht hat den Gründer des südkoreanischen Tech-Unternehmens Kakao von Vorwürfen der Aktienmanipulation freigesprochen, die Anklage hatte 15 Jahre Gefängnis für Kim Beom-su gefordert. Wie die Korea Times nun ausführt, hat das Gericht aus der Hauptstadt Seoul erklärt, dass der Aktienkauf, um den es in dem Rechtsstreit ging, zwar den Preis der fraglichen Anteile beeinflusst habe, das aber nicht als Manipulation gesehen werden könne. Angesichts des zeitlichen Ablaufs könne man nicht eindeutig zu dem Schluss kommen, dass es bei dem Kauf darum ging, einen bestimmten Preis zu fixieren. Zudem sei die damit verbundene Übernahme für Kakao nicht essentiell gewesen. Kim hat sich demnach bei dem Gericht bedankt.
15 Jahre Haft gefordert
In dem Verfahren ging es um einen Bieterwettstreit im Zuge der Übernahme des koreanischen Musiklabels SM Entertainment. Kim und seinem Unternehmen wurde vorgeworfen, mit einem umfangreichen Aktienkauf gezielt Einfluss auf die Preise der Anteile genommen zu haben, Wochen bevor die Kakao-Gruppe schließlich selbst als Hauptaktionär bei SM Entertainment eingestiegen war. Der Unternehmer wurde im Sommer 2024 öffentlichkeitswirksam festgenommen. Das für den Haftbefehl zuständige Bezirksgericht hatte befürchtet, dass er fliehen oder mögliche Beweise vernichten könnte. Erst Monate später kam er aus Gesundheitsgründen gegen Kaution frei. Während des Verfahrens hat die Anklage eine ungewöhnlich lange Gefängnisstrafe gefordert. Das Gericht hat ihn stattdessen freigesprochen.
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Kim Beom-su gilt mit seinem 2010 gegründeten Internetimperium Kakao als einer der erfolgreichsten und wohlhabendsten Unternehmer des Landes. Seine Firmengruppe ist vor allem bekannt für den Messenger-Dienst KakaoTalk, den dort mit Abstand beliebtesten Instant-Messenger, der aber auch in vielen anderen Angeboten genutzt wird. Als der nach einem Brand in einem Rechenzentrum vor drei Jahren ausfiel, sorgte das landesweit für Chaos und sogar der Präsident forderte Konsequenzen. Nach seiner Festnahme hat sich Kim Beom-su laut der Korea Times aus der Führungsebene des Riesenkonzerns zurückgezogen, er hält aber weiterhin ein Viertel der Anteile und ist damit der größte Aktionär.
(mho)