Oberstaatsanwalt: Betrüger bei Online-Auktionen auf dem Vormarsch

"Seit eBay und andere Online-Auktionshäuser boomen, hat auch die Kriminalität in diesem Bereich zugenommen", sagte der Hamburger Oberstaatsanwalt Rüdiger Bagger in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur.

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  • dpa

Die Hamburger Staatsanwaltschaft warnt vor Betrug bei Internet-Auktionen. "Seit eBay und andere Online-Auktionshäuser boomen, hat auch die Kriminalität in diesem Bereich zugenommen", sagte Oberstaatsanwalt Rüdiger Bagger in einem Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur. Die Anonymität des Internets mache es Kriminellen einfach. Zwei Arten des Betruges beschäftigten die Strafverfolger besonders: Der Verkauf nicht vorhandener Ware sowie die Versteigerung von Diebesgut. Statistiken über Betrugsfälle bei Internet-Versteigerungen gibt es laut Bagger nicht, weil diese nicht gesondert erfasst werden.

"Betrügerische Anbieter verkaufen Ware, die sie gar nicht haben", sagte Bagger. Sie ließen sich das Geld überweisen, ohne überhaupt liefern zu wollen. Diese Betrüger nutzten im Internet falsche Namen und verwischten so ihre Spur. Bagger empfiehlt Online-Käufern, den Treuhandservice zu nutzen, den Auktionshäuser anbieten. Dabei werde das gezahlte Geld "geparkt" und erst gegen Lieferung der Ware an den Verkäufer weitergeleitet.

Schwieriger sei der Schutz gegen Betrüger, die Diebesgut anbieten. Immer mehr Hehler entdeckten das Medium Internet für sich, sagte Bagger. "Die Hemmschwelle ist weitaus geringer, weil sie kein persönliches Verkaufsgespräch führen müssen, also nicht lügen oder schauspielern müssen." Leidtragender sei letztlich der Käufer. "Weil man an gestohlener Ware kein Eigentum erwerben kann, ist deren Kauf umsonst." Bagger rät daher, bei Schleuderpreisen etwa für Computer oder Videokameras misstrauisch zu werden. "Der Preis und die Ware müssen noch in einem Verhältnis stehen." (dpa) / (se)