µTorrent-Entwickler kooperiert mit Anti-Piraten

Der uTorrent-Entwickler arbeitet mit der Firma Peerfactor zusammen, um ein kommerzielles Distributionssystem auf Basis des BitTorrent-Protokolls zu entwickeln.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 149 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Carsten Meyer

Ludvig Strigeus, der Entwickler des besonders kompakten und ressourcenschonenden Peer-to-Peer-Clients µTorrent, hat mit der Firma Peerfactor einen zunächst auf sechs Monate befristeten "Evaluationsvertrag" unterzeichnet. Ziel ist die Entwicklung eines kommerziellen Distributionssystems auf Basis des BitTorrent-Protokolls. Dem Vernehmen nach soll Strigeus an allen Werbeeinnahmen beteiligt werden. Besonders pikant daran: Peerfactor gehört zur französischen Anti-Piracy-Gruppe RetSpan und lieferte im April 2004 Schlagzeilen, als man Tauschbörsen-Nutzern Geld bot, wenn sie nur genügend Datenmüll (Fake-Files) ins Netz speisten.

µTorrent ist quasi der einzige Closed-Source-Client für BitTorrent-Netze, erfreut sich aber wegen seiner Leistungsfähigkeit bei geringem Speicherbedarf einer wachsenden Beliebtheit. Strigeus betont, die Entwicklung von µTorrent sei von dem Deal mit Peerfactor nicht betroffen. Insider vermuten indes doch einen Zusammenhang mit seiner Weigerung, den Code seines Clients offenzulegen, und man befürchtet, das Peerfactor mit der Analyse des Codes nun ein mächtiges Werkzeug gegen die illegale Tauschbörsennutzung in der Hand hält. (cm)