Linkes E-zine Trend vom Provider abgehängt
Die seit zwei Jahren existierende Online-Zeitschrift "Trend" ist kürzlich vom eigenen Provider BerliNet aus dem Netz befördert worden, nach Ansicht ihres Redakteurs Karl-Heinz Schubert, ohne genug Zeit zu haben, sich e
Die seit zwei Jahren existierende Online-Zeitschrift "Trend" ist kürzlich vom eigenen Provider BerliNet aus dem Netz befördert worden, nach Ansicht ihres Redakteurs Karl-Heinz Schubert, ohne genug Zeit zu haben, sich einen neuen Provider zu suchen.
Außer eigenen Artikeln hat "Trend" auch redaktionelle Beiträge von einigen der bekanntesten linksradikalen Blättern online zugänglich gemacht, darunter Ausgaben der "Interim", deren Redaktionsräume Ende des vergangenen Jahrs von der Berliner Polizei durchsucht worden waren.
Die insgesamt 35 MB Daten sind nun bis auf weiteres nicht mehr online zugänglich. Zwar hat "Trend" bei "Ourworld" von Compuserve eine Notseite eingerichtet. Aber der größte Teil des Materials, das bei "Trend" gespeichert war, ist vorerst offline, weil bei Compuserve nur zwei MB abgelegt werden können.
Für Karl-Heinz Schubert von "Trend" ein Fall von Zensur: Berlinet habe befürchtet, wegen der "Interim"-Ausgaben strafrechtlich verfolgt zu werden. Andreas Baumann von BerliNet sieht das freilich etwas anders, nämlich als "ganz normalen Geschäftsvorgang". "Trend" habe den dem Magazin zustehenden Platz auf dem Server mehr als ausgeschöpft; die Redaktion habe nur drei Email-Accounts bei "BerliNet" gehabt, aber trotzdem 35 MB auf dem BerliNet-Computer beansprucht. Beide Seiten drohen einander nun mit Klagen.
Hintergrundbericht von Tilman Baumgärtel in Telepolis (ame)