Fork soll Mandriva retten [Update]

Ehemalige Mandriva-Angestellte und Community-Mitglieder haben das Projekt Mageia ins Leben gerufen. Der Fork soll den Fortbestand der französischen Distribution sichern, nachdem Mandriva-Neueigentümer Linagora die Mandriva-Tochterfirma Edge-IT abgewickelt und die dort beschäftigten Entwickler entlassen hat.

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Von
  • Andrea Müller

In einem Posting auf der Cooker-Mailingliste hat Mandriva-Entwickler Jérôme Quelin einen Mandriva-Fork namens Mageia angekündigt. Das Projekt, das er gemeinsam mit über 30 ehemaligen Mandriva-Angestellten, Entwicklern und Community-Mitgliedern ins Leben gerufen hat, soll den Fortbestand von Mandriva Linux sichern. Die Unterzeichner des Postings erklären, sie hätten kein Vertrauen mehr in die zukünftigen Pläne des Unternehmens Mandriva und hielten es, so wie jede andere beliebige Firma, nicht mehr für einen sicheren Hafen für solch ein Projekt.

Die Entwicklung von Mageia soll von einem Community Board koordiniert werden, das in den nächsten Tagen besetzt werden soll. Nach einem Jahr sollen die Mitglieder dann in regelmäßigen Wahlen bestimmt werden. Für den Start des Projekts suchen die Initiatoren zur Zeit nach Hardware, Hosting Space sowie weitere Mitstreiter und laden alle Interessierten ein, sich über die Mailingliste oder IRC einzubringen.

Der Fork, über den die Initiatoren bereits seit mehreren Wochen diskutieren, ist die Reaktion auf die Entlassung einer Reihe von Mandriva-Entwicklern. Im Zuge der Liquidierung seiner Tochter Edge-IT hatte Mandriva die meisten an der Distribution arbeitenden Angestellten entlassen. Allein das Security-Team war noch tätig und versorgte die Distribution mit Updates.

[Update] In der ersten Fassung der Meldung wurde fälschlich das französische Unternehmen Linagora als Eigentümer von Mandriva genannt. Tatsächlich hatte es im Frühjahr Gespräche zwischen Mandriva und Linagora über eine Übernahme gegeben, die jedoch ergebnislos endeten. Im Juni erklärte Mandriva, man habe Invenstoren gefunden, ohne jedoch Namen zu nennen. In einer Pressemitteilung von Anfang August ist die Rede von einem europäischen Verbund von Open-Source-Anbietern aus Frankreich, Großbritannien und Russland, dem Mandriva angehöre. Eine Pressemitteilung vom September wiederum erwähnt eine Townarea Ltd als neuen Investor. Eine Anfrage von heise online zu der aktuellen finanziellen Situation hat Mandriva bislang nicht beantwortet. (amu)