Justiz will Microsoft-Verfahren ausweiten

Nach Angaben von Kartellrechtsexperten erwägt das US-Justizministerium (DOJ -- Department Of Justice) eine Ausweitung der Untersuchungen gegen den Softwareriesen aus Redmond.

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Von
  • Egbert Meyer

Nach Angaben von Kartellrechtsexperten erwägt das US-Justizministerium (DOJ -- Department Of Justice) eine Ausweitung der Untersuchungen gegen den Softwareriesen aus Redmond. Wie aus DOJ-Kreisen verlautete, konzentriert sich die Behörde derzeit auf fünf weitere mutmaßliche Verstöße der Gates-Firma gegen kartellrechtliche Bestimmungen. So werde untersucht, inwieweit Microsoft mit verfrühten Vorankündigungen von Neuerscheinungen ("vaporware") Mitbewerber entmutige und ob sich das Unternehmen durch "illegale Geheimniskrämerei" bei APIs Wettbewerbsvorteile verschaffe.

Auf dem Prüfstand steht auch Microsofts Politik bei der Festlegung proprietärer Standards. Offensichtlich argwöhnt die Behörde, Microsoft nutze seine vorherrschende Marktstellung dazu, eigene Standards rücksichtslos durchzupauken oder Standardisierungsbemühungen anderer Anbieter, so bei der DVD-ROM, zu boykottieren. Darüber hinaus zeigt sich die Kartellbehörde daran interessiert, mit welchen Preisnachlässen und anderen Vergünstigungen Microsoft Software aus eigener Produktion bei Computerherstellern unterzubringen versucht. (em)