Deklarative Nutzerschnittstellen-Entwicklung mit Qt 4.7
Die finale Version 4.7 des C++-Frameworks zum Entwickeln von GUI-Anwendungen führt mit der Qt Markup Language (QML) eine deklarative UI-Technik zur Erstellung zeitgemäßer Benutzerschnittstellen ein.
- Alexander Neumann
Knapp zehn Monate nach der Veröffentlichung von Qt 4.6 haben die Entwickler Version 4.7 des plattformübergreifenden C++-Frameworks für GUI-Anwendungen veröffentlicht. Unter den Neuerungen ist vor allem die an CSS und JavaScript angelehnte Qt Markup Language (QML) zu nennen. Als deklarative UI-Technik soll sie das Erstellen zeitgemäßer Nutzerschnittstellen vereinfachen, auch hoffen die Entwickler, Qt damit einer größeren Gruppe von Entwicklern und Designern schmackhaft zu machen.
Qt-Oberflächen lassen sich mit der Tool-Sammlung Quick (Qt UI Creation Kit) erstellen. Sie enthält mit QtDeclarative zusätzlich eine C++-Bibliothek, die als Programmierschnittstelle für das Einbinden von C++-Typen und -Elementen in QML sowie zum Verknüpfen des QML-User-Interface mit der in C++ geschriebenen Anwendungslogik fungiert. Die in Qt integrierte Entwicklungsumgebung Qt Creator unterstützt ebenfalls QML.
Ebenfalls neu ist die Bearer Management API im QtNetwork-Modul, mit der sich beispielsweise herausfinden lässt, welches System online ist und wie viele Netzschnittstellen es gibt. Auch lassen sich die Interfaces ein- sowie ausschalten, und die API ermöglicht das Roaming in Netzwerken. Hauptthemen bei der Entwicklung für Qt 4.7 waren Optimierungen beim Verhalten und der Stabilität des Frameworks.
Das wird unter anderem bei der Browser-Engine QtWebKit deutlich, deren Verhalten den Entwicklern zufolge bis zu 350Â Prozent schneller geworden ist. Weitere Performanceverbesserungen sind unter anderem ĂĽber eine andere Widget-Implementierung unter Mac OS X, die QStaticText-Klasse und eine ĂĽberarbeitete JavaScriptCore-Engine fĂĽr das QtScript-Modul erkennbar.
Qt ist ein in C++ geschriebenes Framework, das unter anderem für Linux, Windows sowie Mac OS X zur Verfügung steht und auf allen Plattformen dieselben Funktionen anbietet. Es bildet die Grundlage für den freien Linux-Desktop KDE. Nachdem Nokia den ursprünglichen Hersteller Trolltech übernommen hatte, stellte es im Mai 2009 die Bibliothek unter die LGPL und öffnete die Code-Repositories für den allgemeinen Zugriff. Die Download-Seite der neuen Version findet sich hier, das öffentliche Repository hier. (ane)