"Sputnik Innovator Awards 2005" an Moby und Henning Schulzrinne

Der Musiker sowie der Entwickler unter anderem der Protokolle SIP, RSP und RSTP wurden als "Visionäre des digitalen Umbaus der Entertainmentbranche" ausgezeichnet.

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Von
  • Jürgen Kuri

Moby und Henning Schulzrinne sind Träger der Sputnik Innovator Awards 2005. Die Auszeichnungen wurden am Donnerstagabend bei einer Gala zum Abschluss des zweitägigen forward2business-Zukunftskongresses der Unterhaltungsbranche in Halle vergeben. Sputnik, das Jugendradio des Mitteldeutschen Rundfunks, zeichnet mit dem Preis jährlich "Visionäre des digitalen Umbaus der Entertainmentbranche" aus, "deren innovative Geschäftsmodelle in den vergangenen 12 Monaten die Entwicklung der Branche befördert haben", wie es aus Anlass der Preisverleihung hieß.

Der New Yorker Elektropop-Musiker Moby erhielt die Auszeichnung laut dpa für seine Singleveröffentlichung "Lift Me Up". Mit Hilfe einer hinzugefügten Remix-Software können Fans das Stück neu mischen und die Eigenkreation speichern. Der gebürtige Kölner Henning Schulzrinne wird für seine Entwicklungen auf dem Weg zur Übertragung von Sprache über das Internet geehrt. Die Jury wertet dies laut dpa als "technische Sensation". Schulzrinne war maßgeblich an der Entwicklung beispielweise von RTP (Real-Time Transport Protocol, RFC 3350 beziehungsweise STD 64) und RSTP (Real-Time Streaming Protocol, RFC 2326) beteiligt. Auch die Meriten für SIP (Session Initiation Protocol, RFC 2543) kann Schulzrinne beanspruchen: Das Protokoll wird von den meisten Diensten für Internettelefonie eingesetzt, eigentlich tanzt hier nur noch Skype aus der Reihe.

Im vergangen Jahr erhielten der MP3-Erfinder Karlheinz Brandenburg für sein Lebenswerk und besonders für das Klangfeldsynthese-System IOSONO sowie Blixa Bargeld von den Einstürzenden Neubauten für seine zukunftsweisenden interaktiven Produktionen die Preise. Beim diesjährigen forward2business-Kongress hatten als Teilnehmer Vertreter aus dem Musik- und Mediengeschäft unter anderem mit Science-Fiction-Autoren und Architekten diskutiert. Dabei ging es etwa um neue Geschäftsmodelle, künftige Wege der Kooperation sowie digitale Vertriebswege. (jk)