Microsoft arbeitet an kombinierter Bitmap-Vektorgrafik-Software

Unter dem Codenamen Acrylic arbeitet Microsoft an einer kombinierten Vektorgrafik-Bildbearbeitungssoftware -- in der Beta-Version lässt sich auch ein fast automatisches Freistellungswerkzeug bestaunen.

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Während man getrost noch spekulieren darf, wie die Vektorgrafik-Landschaft nach der Übernahme von Freehand-Hersteller Macromedia durch Adobe wohl aussehen wird, bringt Microsoft einen neuen alten Bekannten ins Spiel: Unter dem Codenamen Acrylic versuchen sich die Redmonder an einer kombinierten Vektorgrafik-Bildbearbeitungssoftware -- eine Weiterentwicklung von "Expression", das im Herbst 2003 zusammen mit seinem Hersteller Creature House in Microsofts Besitz überging. "Expression" bediente mit seinen vielfältigen, naturalistisch anmutenden Malwerkzeugen vor allem Vektorgrafiker mit künstlerischen Ambitionen.

Unter Microsofts Ägide finden nun Pixelebenen, -effekte und Bildbearbeitungswerkzeuge wie Gradationskurven oder ein Panorama-Stitcher Einzug in die Welt der Vektoren. Überwiegend sind das Funktionen, die man bereits von Microsofts Foto Designer Pro Plus her kennt, aber auch ein viel versprechendes halbautomatisches Auswahlwerkzeug aus Microsofts Forschungslabor, das hilft, Menschen, Tiere oder Objekte vor ihrem Hintergrund freizustellen. Für mathematisch Interessierte: Es basiert auf einer verfeinerten Version des Graph-Cut-Algorithmus namens GrabCut. Der Nutzer muss das Objekt seiner Wahl nur noch grob mit Hilfe eines Rechtecks markieren, woraufhin der Algorithmus versucht zu entscheiden, welche Pixel innerhalb dieser Auswahl noch zum Hintergrund gehören. Eventuell nicht korrekt zugeordnete Bereiche lassen sich mit wenigen Markierungen korrigieren -- eine echte Konkurrenz für Spezialisten wie Corel KnockOut oder das "Extrahieren"-Werkzeug von Photoshop, die dem Nutzer deutlich mehr Interaktion abverlangen. (atr)