Britische Musikindustrie darf Kundendaten von Tauschbörsen-Teilnehmern einfordern

Innerhalb von 14 Tagen müssen Internet-Provider der British Phonographic Industry die Daten von 28 Verdächtigen herausgeben, die massenhaft illegal kopierte Musikstücke im Internet verbreitet haben sollen.

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Der Verband der britischen Musikindustrie BPI (British Phonographic Industry) hat vor Gericht eine Anordnung erwirkt, nach der Internet-Provider innerhalb von 14 Tagen die Daten von Kunden herausgeben müssen. Diese sind der BPI wegen angeblichen intensiven Uploads von Musikdateien ins Internet ein Dorn im Auge, berichten britische Medien. Für den Richter Blackburne vom High Court in London erschienen die von der BPI vorgetragenen Fälle als massive Verletzung von Urheberrechten.

Vor einer Woche hatten die Industrievertreter bekannt gegeben, gegen 28 Tauschbörsenteilnehmer aus Großbritannien gerichtlich vorgehen zu wollen. Weitere Verfahren sollen folgen, heißt es in der Ankündigung. Die 28 Betroffenen sollen die Gelegenheit für eine außergerichtliche Einigung bekommen, Schadensersatz zahlen und fortan keine Dateiten mehr tauschen.

Die BPI hatte bereits im März Tauschbörsennutzer gewarnt, sie müssten sich wegen illegal kopierter und vertriebener Musikstücke vor Gericht verantworten, so wie es die Musikindustrie in den USA bereits handhabt. Dabei haben die Plattenfirmen nicht jene im Visier, die sich gelegentlich Musikstücke besorgen, sondern jene, die massenhaft Songs verbreiten. Mittlerweile gebe es nach Ansicht der BPI genügend Angebote im Internet, die Musikstücke legal anbieten. (anw)