Airbnb-CEO und Altman-Freund hält ChatGPT für nicht bereit
Brian Chesky möchte seinen Dienst, Airbnb, noch nicht an ChatGPT als App anbinden – das sei nicht robust genug.
(Bild: CHUAN CHUAN/Shutterstock.com)
Während Booking.com, Expedia und TripAdvisor ihre Dienste an ChatGPT angebunden haben, will Airbnb noch warten. Der CEO hält die Verbindungsmöglichkeit für noch nicht ausgereift genug. Dabei soll Brian Chesky ein enger Freund von OpenAI-CEO Sam Altman sein. Dieser sagte nach seinem kurzfristigen Rauswurf vor zwei Jahren, Chesky habe ihn davon abgehalten, zahlreiche Fehler zu machen.
Die Los Angeles Times zitiert Chesky mit dem Satz: "Ich glaube nicht, dass es schon so weit ist." Grund für das Fernbleiben sei, dass Airbnb auf einer Community basiere, die auf verifizierten Mitgliedern beruht. Gemeint dürfte damit sein, dass die Anbieter beispielsweise auch Steuernummern und weitere Informationen bei dem Dienst hinterlassen müssen. ChatGPT müsse laut Chesky erst eine so robuste Plattform werden, dass Airbnb innerhalb dessen in einer Art abgeschlossenen Container arbeiten kann. Dabei soll Chesky auch gesagt haben, dass er OpenAI beraten habe – hinsichtlich der neuen Funktion, bei der sich Drittanbieter an den Dienst andocken können.
Apps für ChatGPT – unsichere Agenten
OpenAI hatte erst Anfang Oktober bei den hauseigenen Dev Days angekündigt, dass Drittanbieter Apps für ChatGPT bereitstellen können. Das ähnelt den vorherigen Erweiterungen und GPTs, die einst genau das tun sollten – andere Dienste in ChatGPT verfügbar machen, sodass man gar nicht erst App oder Anwendung wechseln muss. Dafür gibt es ein ChatGPT-SDK. Menschen können dann beispielsweise ChatGPT sagen, dass sie gerne Musik passend zu einer bestimmten Laune hören möchten, die Playlist erstellt ChatGPT selbst, leitet sie dann aber an Spotify weiter, worüber die Musik dann abgespielt wird.
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Welche Sorge er genau hat, sagt Chesky in dem Interview nicht. Vermutlich geht es jedoch um potenzielle Angriffe. Grundsätzlich sind große Sprachmodelle angreifbar, im Besonderen jedoch trifft das auf die agentischen Fähigkeiten zu, die für die App-Nutzung benötigt werden. Selbst Sam Altman hat davor gewarnt, sensible Daten preiszugeben. Das würden Airbnb-Mitglieder nahezu automatisch machen. Und tatsächlich hat es auch schon einen solchen Angriff gegeben, bei dem ChatGPT Angreifern persönliche Daten aus E-Mails verriet.
Auf Nachfrage soll OpenAI darauf verwiesen haben, dass es sich bei den Apps um eine Entwickler-Preview handle. Nahezu alle KI-Funktionen, ob von OpenAI, Meta, Anthropic oder Google, sind als Beta oder Testversionen gekennzeichnet. Damit einher geht in der Regel der Verweis, dass Fehler vorkommen können.
Airbnb kommt dennoch nicht komplett ohne KI aus – wie sollte man auch heutzutage. Es gibt etwa Funktionen für automatische Übersetzungen und agentische Suchoptionen. Basis sind mehrere KI-Modelle, vorneweg laut Chesky Alibabas Qwen. Es sei besonders schnell und kostengünstig.
(emw)