Studie zur "Internet-Stärke" deutscher Städte vorgestellt

Ein Bremerhavener Professor ist der Frage nachgegangen, ob es in Deutschland eine "digitale Spaltung" gibt und hat deutliche Unterschiede unter den 50 größten Städten im Land sowie zwischen verschiedenen Stadtteilen festgestellt.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 113 Kommentare lesen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sven-Olaf Suhl

Gibt es eine "digitale Spaltung" innerhalb Deutschlands und wie lässt sich der Begriff der "Internet-Stärke" verschiedener Regionen inhaltlich füllen? Dies sind Leitfragen einer Studie von Edgar Einemann, der Professor an der Fachhochschule Bremerhaven im Studiengang Informatik/Wirtschaftsinformatik ist. Auf der CeBIT stelle Einemann seine in Buchform erschienene Studie "Das Internet in Deutschland" vor, eine ausführliche Präsentation der Ergebnisse ist auf Einemanns Homepage als PDF-Datei abrufbar.

Die unterschiedlich ausgeprägte Produktion und Nutzung von Internet-Inhalten in Deutschland verlaufe zwar nicht entlang eines Grabens, doch sei eine deutliche regionale Differenzierung erkennbar – demnach besitzt der Süden der Republik die größte Internet-Stärke, der Norden rangiert im Mittelfeld und das Ruhrgebiet – außer Bochum und Dortmund – stellt zusammen mit dem Osten Deutschlands das Schlusslicht dar.

Von den 50 größten Städten in Deutschland nimmt München den Spitzenplatz ein, wenn man die Wirtschaftskraft und die Internet-Stärke der Kommune zusammen betrachte: In München leben lediglich 1,5 Prozent aller Deutschen, doch kämen aus München mit 1,6 Milliarden Zugriffen auf Websites 20 Prozent der insgesamt acht Milliarden monatlicher Aufrufe von Internet-Seiten in Deutschland. Städte, die Unternehmenszentralen beherbergen oder die Schwerpunkte von Branchen wie Banken, Medien, Telekommunikation sind, rangieren weit vor Regionen, die durch die Schwer- oder Chemieindustrie geprägt sind. Am Beispiel von 75 Ortsteilen der Hansestadt Bremen belegt Einemann seine Vermutung, dass das Internet-Potenzial einzelner Stadtviertel eng mit deren sozialer Struktur und Wirtschaftskraft zusammenhängt. (ssu)