Studie: Schlaumachen über Krankheiten im Internet schadet oft

Nach einer Studie der Universität London geht es chronisch Kranken, die sich im Internet über ihr Leiden informieren, anschließend häufig schlechter als jenen, die nur den Rat ihres Arztes befolgen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 366 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • dpa

Chronisch Kranke, die sich im Internet über ihr Leiden informieren, müssen mit unerwünschten Nebenwirkungen rechnen: Nach einer Studie der Universität London geht es ihnen anschließend häufig schlechter als jenen, die nur den Rat ihres Arztes befolgen. Das gleiche gelte für Mitglieder von Internet-Selbsthilfegruppen.

Zwar vergrößerten die Möglichkeiten des Internets das Wissen von Kranken wie Diabetikern oder Asthmatikern und gäben ihnen das Gefühl, sozial unterstützt zu werden. Dennoch wirkten sich die zusätzlichen Informationen oft eher negativ aus. So verliere ein Teil der Patienten dank des besseren Kenntnisstandes die Angst vor der Krankheit und sei dadurch weniger motiviert, das eigene Verhalten dem medizinischen Rat entsprechend zu ändern. Außerdem entschieden die Patienten häufig selbst, welche Behandlung für sie am besten sei und handelten den Empfehlungen ihres Arztes zuwider. Für die Studie, die am Montag in der Zeitschrift der gemeinnützigen Medizin-Organisation Cochran Collaboration erscheint, wurden 4000 Teilnehmer befragt.

In einer anderen britischen Studie war vor einigen Monaten darauf hingewiesen worden, dass viele im Internet verfügbaren Informationen über Krankheiten fehlerhaft seien. Die freie Verfügbarkeit des schier unerschöpflichen Materials leistet nach britischen Presseberichten außerdem der Einbildung von Krankheiten bei Hypochondern Vorschub. (dpa) / (anw)