Forscher entdeckten Supererde in habitabler Zone

US-Forscher haben einen Exoplaneten in unserer kosmischen Nachbarschaft entdeckt, auf dem es Wasser in flüssigem Zustand geben könnte.

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Das System von Gliese 251 mit den Exoplaneten GJ 251b und dem neuentdeckten GJ 251c im Vordergrund

Das System von Gliese 251 mit den Exoplaneten GJ 251b und dem neuentdeckten GJ 251c im Vordergrund

(Bild: University of California Irvine)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Gibt es auf GJ 251c Leben? Der kürzlich entdeckte Exoplanet kreist in der sogenannten habitablen Zone um seinen Stern. Nach kosmischen Maßstäben ist er unser Nachbar.

GJ 251c ist mutmaßlich ein Gesteinsplanet wie die Erde, allerdings deutlich größer: Er hat etwa die vierfache Masse der Erde. Sein Zentralgestirn ist Gliese 251, ein Roter Zwergstern im Sternbild Zwillinge, der etwa 18,2 Lichtjahre von der Erde entfernt ist.

GJ 251c braucht 54 Tage, um den Stern zu umrunden. Damit sei er "in der habitablen oder 'Goldilocks Zone', also in der richtigen Entfernung zu seinem Stern, dass es auf seiner Oberfläche Wasser in flüssigem Zustand geben kann, wenn er denn die richtige Atmosphäre hat", sagte Suvrath Mahadevan, Astronom an der Pennsylvania State University (Penn State) in State College. Allerdings sei unklar, ob es auf dem Planeten überhaupt eine Atmosphäre gebe, schreiben die Forscher der Penn State in der Fachzeitschrift The Astronomical Journal.

Das Penn-State-Team hat den Exoplaneten mit dem Habitable-Zone Planet Finder (HPF) entdeckt, einem hochauflösenden Spektrometer am McDonald Observatory in Texas, der im nahen Infrarotspektrum arbeitet. Das Instrument kann die feinen Veränderungen im Lichtspektrum von Sternen erfassen, die durch die Schwerkraft eines Exoplaneten verursacht werden.

"Wir nennen es Habitable-Zone Planet Finder, weil wir damit nach Welten suchen, die so weit von ihrem Stern entfernt sind, dass flüssiges Wasser auf ihrer Oberfläche existieren kann. Das war das zentrale Ziel dieser Studie", sagte Mahadevan. "Wir suchen nach dieser Sorte Planeten, weil sie unsere beste Chance sind, Leben da draußen zu finden." GJ 251c sei einer der besten Kandidaten für die Suche nach Signaturen für Leben dar.

Das Penn-State-Team will ihn deshalb in Zukunft weiter beobachten, wenn leistungsstärkere Teleskope zur Verfügung stehen. "Wir können zwar noch nicht bestätigen, dass es auf GJ 251 c eine Atmosphäre oder Leben gibt, doch ist der Planet ein vielversprechendes Ziel für zukünftige Erkundungen", sagte Mahadevan. "Wir haben eine spannende Entdeckung gemacht, aber es gibt noch viel mehr über diesen Planeten zu erfahren."

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Neben GJ 251c kreist ein weiterer Planet um Gliese 251, der bereits 2020 entdeckt wurde. Gliese 251b ist ebenfalls eine Supererde, allerdings deutlich kleiner: Er ist knapp doppelt so groß wie die Erde. Er ist aber viel zu nahe am Stern – für eine Umrundung braucht er nur 14,2 Tage –, als dass dort lebensfreundliche Bedingungen herrschen könnten.

(wpl)