Studie: Solarenergie lässt Strompreise längst merklich weniger steigen
Der Anteil der Solarenergie am deutschen Strommix steigt und laut einer Analyse macht sich das beim Strompreis bemerkbar. Davon profitierten alle Haushalte.
(Bild: Mariana Serdynska / Shutterstock.com)
Ein typischer Haushalt in Deutschland hat durch den bestehenden Solaranteil im Strommix rund 50 Euro im Jahr an Stromkosten einsparen können. Das zumindest ist das Ergebnis einer Studie des Beratungsunternehmens Enervis im Auftrag des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar), die am Mittwoch dieser Woche vorgestellt wurde. Demnach wäre der Börsenpreis für Strom ohne Solarenergie im vergangenen Jahr um durchschnittlich 15 Prozent höher gewesen. Die dadurch erzielten Einsparungen summierten sich demnach auf rund 6,1 Milliarden Euro für Privatleute, Gewerbe und die Industrie. Dazu seien weitere 1,3 Milliarden Euro aus dem Stromexport gekommen. Vom Solarausbau profitierten demnach nicht nur die mit einer eigenen Photovoltaikanlage, sondern alle.
Weitere Einsparungen hängen auch an der Politik
Photovoltaik hat im vergangenen Jahr ungefähr 13 Prozent zur erzeugten Energie beigetragen. Laut BSW-Solar soll sich der Anteil am Strommix in den kommenden zehn Jahren verdoppeln. Der Verband und das Beratungsunternehmen gehen davon aus, dass der Strompreis dadurch dauerhaft gedrückt wird. Privathaushalte sollen davon durch eine jährliche Ersparnis von sogar 70 Euro profitieren können, Industriebetriebe entsprechend mehr. Dafür müsse der Ausbau der Solarenergieanlagen aber auf dem gesetzlich vorgeschriebenen Pfad verlaufen, wofür die Rahmenbedingungen stimmen müssten. Deshalb spricht sich der Verband erneut gegen debattierte Fördereinschnitte bei Solaranlagen aus.
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Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) hat im Sommer angekündigt, dass sie die fixe Einspeisevergütung für neue Solaranlagen abschaffen will. Die sorgt dafür, dass es für deren Netzeinspeisung 20 Jahre einen festen Betrag pro Kilowattstunde gibt. Welches Problem die Ministerin genau sieht, hat sie dabei aber nicht erörtert. Die Kritik an den Plänen ist massiv, befürchtet wird, dass das einer Ausbaubremse für die Erneuerbaren Energien gleichkommen würde. Beschlossen ist das Vorgehen in der Koalition bisher nicht. Der BSW-Solar-Chef Carsten Körnig meint nun, "attraktive und verlässliche Rahmenbedingungen bilden den notwendigen Nährboden, um weiterhin die Früchte der Energiewende ernten zu können".
(mho)