Steinberg gibt Audio-Schnittstellen ASIO und VST unter Open-Source-Lizenzen frei

Software-Entwickler können die Audio-Schnittstellen künftig in Open-Source-Software einbinden. Das öffnet den Weg für eine breitere Nutzung unter Linux.

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(Bild: DC Studio/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der Hamburger Software-Hersteller Steinberg, Entwickler von Musikprogrammen wie Cubase, hat zwei seiner wichtigsten Audio-Schnittstellen unter frei nutzbaren Lizenzen veröffentlicht. Das ASIO SDK (Audio Stream Input/Output), eine Schnittstelle für hardwarenahe, latenzarme Audioanbindung, steht nun neben dem bisherigen proprietären Lizenzmodell auch unter einer Open-Source-Variante der GPLv3-Lizenz zur Verfügung.

Das VST3 SDK (Virtual Studio Technology), über das Software-Plugins wie Hall- und Delay-Effekte oder Software-Synthesizer in Musikprogramme und DAWs eingebunden werden, wird mit der neuen Version 3.8 unter der MIT-Lizenz bereitgestellt.

"Die MIT-Lizenz des VST 3.8-SDK lässt die kostenlose Nutzung, Änderung und Verbreitung von Software zu, solange das ursprüngliche Copyright sowie der Lizenztext erhalten bleiben“, schreibt Steinberg in seiner Pressemitteilung.

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Bisher mussten Drittentwickler proprietäre Lizenzbedingungen von Steinberg erfüllen, um ASIO oder VST nutzen zu dürfen. Dadurch blieb der Einsatz in Open-Source-Anwendungen, insbesondere unter Linux, meist außen vor.

Mit der neuen Lizenzfreiheit bei VST 3 und der Open-Source-Option für ASIO entsteht nun eine Grundlage, auf der auch Open-Source-Projekte diese Schnittstellen lizenzrechtlich integrieren können. Technisch hängt die praktische Nutzung jedoch weiterhin davon ab, inwieweit Host-Software und Plattformen die Schnittstellen unterstützen.

(hag)