Nintendo gewinnt Gerichtsstreit gegen aufmĂĽpfigen Streamer

Ein Streamer wurde nach Klage von Nintendo zu einer Strafzahlung verurteilt. "EveryGameGuru" hatte das Verfahren systematisch ignoriert.

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Mario-Figur steht in Nintendo Store

(Bild: Barone Firenze/Shutterstock.com)

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Nach einer Klage von Nintendo wurde ein Streamer mit dem Pseudonym "EveryGameGuru" zu einer Geldstrafe von 17.500 US-Dollar für Urheberrechtsverletzung verurteilt. Es handelt sich um ein Versäumnisurteil: "EveryGameGuru" hatte sich dem Verfahren systematisch entzogen, war für Briefzustellungen nicht aufzufinden, zerstörte offenbar Beweise und tauchte auch persönlich nicht auf.

Nur online kommentierte er das Verfahren: "Ihr führt ein Unternehmen, ich regiere die Straßen", schrieb EveryGameGuru laut Torrentfreak in einem Facebook-Post. Schließlich schlug Nintendo dem zuständigen District Court in Colorado ein Versäumnisurteil vor, das Ende Oktober gefällt wurde.

"EveryGameGuru" soll wiederholt Nintendo-Spiele ins Netz gestreamt haben, bevor sie überhaupt veröffentlicht waren. Dafür nutzte er offenbar Schwarzkopien, die er über den Emulator spielte. In den vergangenen zwei Jahren soll "EveryGameGuru" über 50 solcher Streams veranstaltet haben, in denen mindestens zehn verschiedene Nintendo-Spiele vor ihrem eigentlichen Launch gezeigt wurden.

Die vor einem Jahr eingereichte Klageschrift zeichnete ein Bild eines Streamers, der Nintendo bewusst provozierte. "Ich habe tausend Burner-Kanäle", schrieb "EveryGameGuru" in einer Antwort auf eine Takedown-Benachrichtigung an das Unternehmen. "Wir können das den ganzen Tag machen."

Dass die Geldstrafe von 17.500 US-Dollar sehr gering ausfällt, liegt an Nintendo: Es handelt sich um die Summe, die das Unternehmen in seinem Antrag auf ein Versäumnisurteil vorgeschlagen hatte. Laut Torrentfreak hätte Nintendo auch eine deutlich höhere Summe von über einer Million US-Dollar fordern können.

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Ganz zufrieden dürfte Nintendo mit dem Urteil nicht sein: Von dem Switch-Hersteller geforderte breitere Verfügungen lehnte das Gericht ab. Nintendo hatte gefordert, dass alle Geräte zum Umgehen von Kopierschutz zerstört werden sollten. Zudem wollte die Firma Verfügungen auch gegen Drittparteieen erwirken, die mit dem Streamer zusammengearbeitet haben. Beides wurde abgelehnt.

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