Linux-Distribution Fedora 43 bringt neuen Installer für Spins und Wayland pur

Die Linux-Distribution Fedora 43 rollt den neuen Web-Installer für offizielle Spins aus. Die Workstation-Variante läuft nur noch im Wayland-Modus.

vorlesen Druckansicht
Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Das Fedora-Projekt hat am 28. Oktober 2025 Version 43 seiner Linux-Distribution veröffentlicht, nachdem das Release kurzfristig um eine Woche vertagt wurde, weil noch nicht alle kritischen Bugs (Blocker) ausgebügelt waren.

Wie das kürzlich erschienene Ubuntu Desktop 25.10 verzichtet Fedora 43 vollständig auf die X11-Session und setzt auf Wayland pur. Gnome lässt sich im Anmeldebildschirm GDM (Gnome Display Manager) nur noch im Wayland-Modus starten und ein Paket, um X11 für Gnome nachzurüsten, gibt es nicht mehr. Sollten neben Gnome noch andere Desktops installiert sein, kann GDM die aber noch im X11-Modus starten. Anwendungen, die zwingend einen X-Server brauchen, laufen weiterhin mit Xwayland.

Mehr zu Linux

Fedora 42 führte den lang erwarteten neuen Anaconda-Installer (anaconda-webui) ein, der nicht mehr auf GTK basiert, sondern im Browser läuft. Allerdings kam nur die Hauptausgabe Fedora Workstation mit dem Gnome Desktop in diesen Genuss. In Fedora 43 spendieren die Entwickler auch den offiziellen Spins, also Fedora-Varianten mit alternativen Desktops wie KDE Plasma, Xfce, Sway, Budgie oder Cosmic den neuen Installer. Dort muss er zusätzliche Aufgaben schultern, beispielsweise die Einstellungen zu Datum und Zeit, die sonst Gnomes Begrüßungsdialog (GIS, Gnome Initial Setup) übernimmt. Pakete schaufelt Anaconda jetzt mit DNF 5 statt DNF 4 auf die Platte. DNF 4 wird nicht mehr aktiv entwickelt und befindet sich im Wartungsmodus.

In Fedora 43 steht der neue Anaconda-Installer (anaconda-webui) auch in Fedora KDE Plasma und den offiziellen Spins, also Fedora-Varianten mit alternativen Desktops Xfce, Sway, Budgie oder Cosmic, zur Verfügung.

Der neue Installer ist benutzerfreundlicher und führt Schritt für Schritt durch die Installation. Für komplexere Installationen gibt es nach wie vor den etwas versteckten Speicher-Editor, der sich über die Schaltfläche mit den drei Punkten in der linken oberen Ecke des Fensters öffnen lässt. Aber Achtung, anders als andere Partitionierungswerkzeuge führt der Editor Änderungen sofort aus, ohne sie zuvor zu sammeln und sich noch einmal bestätigen zu lassen.

Fedora Workstation liefert das neue Gnome 49 aus. Die Gnome-Entwickler haben den altgedienten Videoplayer Totem durch Showtime ersetzt, der auf Deutsch schlicht Videowiedergabe heißt. Der Dokumentenbetrachter Evince wird durch Papers ersetzt. Showtime und Papers bauen beide auf den moderneren Bibliotheken GTK und Libadwaita auf. Die Kalender-App ist jetzt barriereärmer und eignet sich besser für Nutzer, die sie mit der Tastatur oder Bedienungshilfen bedienen.

Bei der Paketverwaltung RPM vollzieht Fedora den Sprung auf Version 6. Die bietet prinzipiell neue Funktionen im Bereich Security wie automatische Signaturprüfungen und Abgleich von OpenPGP-Schlüsseln per Fingerprint, die Fedora in diesem Release aber noch nicht nutzt. Sie sollen in einem späteren Release aktiviert werden. Auch beim Paketformat verweilt man bei v4, anstatt auf das neu eingeführte v6-Format zu wechseln.

Im Maschinenraum von Fedora 43 läuft der Linux-Kernel 6.17. Außerdem hebt das Release diverse Pakete für Entwickler auf neuere Versionen, beispielsweise gcc 15.2, binutils 2.45, glibc 2.242. Python wird auf Version 3.14, das neueste Major-Release, angehoben. Das führt jedoch dazu, dass DaVinci Resolve 20 nicht mehr startet, weil der Videoeditor Python 3.11 erwartet. Das Problem lässt sich allerdings durch einen kleinen Workaround beheben. Neu dabei ist die Low-Level-Programmiersprache Hare.

Das Upgrade von Fedora 42 auf 43 schlägt fehl, wenn die Wine-Pakete wine-core oder wine-dxvk installiert sind. Als Workaround bleibt nur, die Pakete zu entfernen und nach dem Upgrade wieder zu installieren.