Kurznachrichtendienst: Bluesky will einen "Dislike"-Button testen

Damit Bluesky-User deutlicher machen können, welche Inhalte sie mögen und welche nicht, soll es bald auch eine Möglichkeit geben, diese negativ zu bewerten.

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Bluesky-Startbildschirm auf einem Smartphone

(Bild: Diego Thomazini/Shutterstock.com)

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der Kurznachrichtendienst Bluesky will in Kürze eine "Dislike"-Option testen, über die Nutzer und Nutzerinnen in algorithmisch befüllten Feeds deutlich machen können, welche Inhalte sie nicht mögen. Das haben die Verantwortlichen vor dem Wochenende in einem Blogeintrag angekündigt, in dem weitere Neuerungen vorgestellt wurden. Mit einer Möglichkeit, Inhalte nicht mit einem Herz zu versehen, sondern im Gegenteil Missfallen auszudrücken, wagt sich das Netzwerk dabei aber an eine Änderung, die auf anderen sozialen Netzwerken schon für heftige Debatten gesorgt hat. So hat beispielsweise Twitter vor der Übernahme durch Elon Musk mit solch einer Funktion experimentiert und damit Kritik auf sich gezogen.

Wie das Bluesky-Team ausführt, soll die "Dislike-Option" privat bleiben und vor allem beeinflussen, welche Inhalte man selbst angezeigt bekommt. Weil man außerdem stärker priorisieren wolle, dass man Inhalte von den Kontakten angezeigt bekommt, mit denen viel interagiert, könne die neue Funktion über Umwege auch deren Feed beeinflussen. Die Accounts, deren Beiträge man negativ bewertet, sollen darüber also offenbar nicht informiert werden. Das dürfte auch Sorgen den Wind aus den Segeln nehmen, dass darüber Mobbing Vorschub geleistet werden könnte. Das war einer der Hauptkritikpunkte an dem Test bei Twitter. Ähnliche Versuche gab es auch bei Facebook. YouTube hat die Summe der "Dislikes" versteckt und auf Reddit sieht man die Summe der "Daumen hoch" und "Daumen runter".

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In dem Blogeintrag versprechen die Verantwortlichen von Bluesky noch, dass "toxische, unpassende oder böswillige" Antworten sowie Spam künftig besser erkannt und algorithmisch abgewertet werden sollen. Zudem soll man bei einer Antwort auf einen Beitrag direkter auf bereits bestehende Kommentare verwiesen werden, um Doppelungen zu vermeiden. Schließlich soll sichtbarer gemacht werden, dass und wie man einstellen kann, wer überhaupt auf Beiträge antworten kann. All das soll dafür sorgen, dass die Konversationen auf dem Kurznachrichtendienst konstruktiver und gleichzeitig persönlicher werden. Die Arbeit daran werde stetig fortgeführt und sei noch lange nicht fertig. Eine Verbesserung der Kommentare sei dafür aber zentral.

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(mho)