Sun-CEO: Geduld und Spucke für Kooperation mit Microsoft

"Das Projekt ist komplizierter, als ich gedacht hatte", sagte Sun-Chef Scott McNealy auf einer Konferenz in Florida.

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Von
  • Torge Löding

Die anvisierte Kooperation von Sun und Microsoft kommt langsamer zustande als erhofft, das ist zumindest die Meinung von Sun-Chef Scott McNealy. "Das Projekt ist komplizierter, als ich gedacht hatte", sagte er auf einer Konferenz des Marktforschungsinstituts Gartner. Die Arbeit zur Umsetzung des Projektes gehe gut voran, aber die beiden Konzerne wollen sicher gehen, dass auch alles perfekt sei, erklärte er zur Beruhigung der anwesenden Analysten. Man müsse nur ein wenig Geduld aufbringen, am Ende werde alles reibungslos funktionieren.

McNealy bestätigte, dass Microsoft und Sun daran arbeiten, ihre Directory Server MS Active Directory und Java Enterprise LDAP Directory so aufeinander abzustimmen, dass Firmen per Single Sign-on Capability auf beide Server zugreifen können.

Nach jahrelangen Querelen hatten Microsoft und Sun Anfang April dieses Jahres überraschend eine Kooperation vereinbart. Zur Beilegung juristischer Streitigkeiten zahlten die Redmonder knapp zwei Milliarden US-Dollar. Insbesondere die Einigung über eine gegenseitige Patentlizenzierung hatte allerdings in der Open-Source-Szene für einige Aufregung gesorgt. Verdächtigungen, Sun habe sich darauf eingelassen, Microsoft bei einem eventuellen Vorgehen gegen das Open-Source-Office-Paket OpenOffice zu helfen, weist Sun entschieden zurück.

Die beiden Unternehmen bleiben trotz der Zusammenarbeit hartnäckige Konkurrenten. Ihr Verhältnis zueinander vergleicht der Sun-Chef gerne mit dem zweier Boxer im Ring, die sich gegenseitig respektieren und die Regeln anerkennen. (tol)