Arista kündigt ersten 3,2T-Switch an
Mit den Switches der neuen R4-Produktfamilie will Arista seine Position im RZ- und KI-Netzwerkumfeld weiter ausbauen.
(Bild: Konstantin Yolshin/Shutterstock.com)
- Benjamin Pfister
Arista Networks hat die neue R4-Produktfamilie vorgestellt und damit einen deutlichen Technologiesprung im Bereich Rechenzentrums- und KI-Netzwerke angekündigt. Im Mittelpunkt der Ankündigung stehen die neuen "HyperPorts", die mit 3,2T ein Novum darstellen. Mitbewerber machen gerade erst den Sprung auf 800G oder 1,6T. Diese Ports sollen das Rückgrat für die verteilten KI-Cluster von Hyperscalern und großen Unternehmen bilden.
Insgesamt hat Arista drei neue Modellreihen seiner R4-Familie vorgestellt: 7020R4, 7280R4 und das Flaggschiff 7800R4. Die 7020R4-Reihe kommt in drei Modellvarianten auf einer Höheneinheit von 48x10G RJ45 Kupfer und 4x100G QSFP beim 7020R4-48TX-4QC über 48x1/10/25G SFP(+/28) und 4x100G QSFP beim 7020R4-48Y-4QC bis zum 7020R4-48Y-8QC, der 48x1/10/25G SFP(+/28) und 8x100G QSFP bietet. Sie sind als Leaf Switches angedacht. Alle können über 2,5 Millionen Routen IPv4 und IPv6 handhaben.
Für die Kontrolle der Datenflüsse steht sFlow auf allen Varianten zur Verfügung. Die beiden kleineren Modelle bieten 2GB dynamischen Packetpuffer und das große Modell sogar 4GB, was deutlich mehr ist als beim Mitbewerb. Zudem steht auch das Precision Time Protocol (PTP) und Synchronous Ethernet bereit.
Der 7280R4 kommt auf zwei Höheneinheiten und drei unterschiedlichen Modellen daher. Der 7280R4-64QC-10PE bietet 64x100G QSFP- und 10x800G OSFP-Einschübe, sowie 16GB-Paketpuffer. 7280R4-32PE und 7280R4-32DE bieten jeweils 32x800G Einschübe, wobei der PE OSFP-Einschübe und der DE QSFP-DD hat. Zusätzlich haben beide noch 8 x 25G SFP28 und 2 x QSFP-LS.
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Alle drei Modelle verfügen über eine 8-Kern-x86 CPU, 64GB DRAM und eine 480GB SSD, wobei das kleine Modell 16GB Paketpuffer und max. 14,4 Tbit/s Durchsatz ermöglicht und die größeren entsprechend 25,6 Tbit/s. Arista gibt für alle eine geringe Latenz von 3.8 us an. Auch diese Switche unterstützen in der Standard-Ausstattung 2,5 Millionen IPv4- und IPv6-Routen und in der speziellen K-Serie sogar 5 Millionen. Zudem liefern sie auch sFlow, Precision Time Protocol (PTP), Synchronous Ethernet, MPLS, Segment Routing und EVPN-VXLAN.
Die Speerspitze bildet die 7800R4-Reihe, die mit einem modularen Chassis daher kommt. Sie liefert mit bis zu 576x800G oder 128x3,2T Einschüben sowie 460 Tbit/s bzw. 920 Tbit/s maximalem Vollduplex-Durchsatz des Gesamtchassis beeindruckende Zahlen. Die 3,2T-Einschübe nennt Arista HyperPorts. Damit will Arista den steigenden Bedarf an verlustfreier, hochparalleler Kommunikation in Trainings- und Inferenzumgebungen moderner KI-Systeme adressieren.
Durch die höhere Bandbreite kann die Anzahl benötigter Links, Transceiver und Kabel drastisch reduziert werden, was zugleich die Energieeffizienz und die Betriebskosten verbessern soll. Mit welchen Transceivern oder Direct-Attach-Kabeln (DAC) die 3,2T Einschübe bestückt werden können, benannte Arista bisher nicht.
Jeder Slot des Chassis kann bis zu 28,8 Tbit/s übertragen und hat 32GB Paketpuffer. Es stehen Varianten mit 4, 8, 12 und 16 Chassis-Slots bereit. Auf einer 800G Linecard sind 36x800G OSFP-Einschübe, wobei jedoch nur die 7800R4K-36PE Verschlüsselung mit IPsec, MACsec und VXLANsec unterstützt, wohingegen alle sFlow unterstützen. Die Latenz liegt je Linecard zwischen 2,8 und 3,8 us.
Paketbuffering und umfassende Verschlüsselung
Neben der reinen Portleistung integriert Arista auch ein dynamisches Paket-Buffering und umfassende Verschlüsselungsfunktionen von IPSec über MACsec, bis hin zu VXLANsec, um eine sichere, aber auch performante und latenzarme Datenübertragung zwischen Rechenzentren zu gewährleisten. Zudem beherrschen sie die in großen Unternehmens- und Providernetzen üblichen Protokolle MPLS, Segment Routing und EVPN-VXLAN, aber auch das PTP. Die Supervisor Engines kommen mit Sechs- oder Achtkern-x86-CPU, 64GB RAM und 256GB SSD.
Die 7800R4-Systeme und zugehörige Linecards sind bereits verfügbar, die 7020R4-Serie und die 7800R4-Variante mit HyperPort-Unterstützung sollen im ersten Quartal 2026 folgen. Zu Preisen äußerte sich Arista nicht. Mit den 3,2T-HyperPorts dürfte sich Arista seinen Rang im Datacenter- und KI-Netzwerk-Umfeld weiter untermauern.
(axk)