Atlassian schnappt sich Mercurial-Hoster Bitbucket
Atlassian, Hersteller des Issue-Tracking-Systems JIRA und der Wiki-Software Confluence, ĂĽbernimmt mit Risikokapitalmitteln den Code-Repository-Dienst fĂĽr Mercurial-Entwicklungen Bitbucket.
- Alexander Neumann
Unter den freien verteilten Versionskontrollsystemen stechen zurzeit zwei in der Gunst der Softwareentwickler heraus. Während das eine, Git, mit GitHub eine große kommerzielle Plattform gefunden hat, fehlte genau das bei Mercurial, dem anderen DVCS. Obgleich das Fehlen eines großen Sponsors nicht der Popularität und dem Erfolg des Systems im Wege stand, mag sich durch die Bitbucket-Übernahme der australischen Softwarefirma Atlassian einiges ändern. Bitbucket ist ein verbreiteter Code-Repository-Dienst wie GitHub, allerdings für Mercurial-Entwicklungen, der rund 60.000 Anwender zählt.
Atlassian, Hersteller des Issue-Tracking-Systems JIRA und der Wiki-Software Confluence, verleibt sich durch die Ăśbernahme des Bitbucket-Teams ausgewiesenes Mercurial-Know-how ein. FĂĽr die Entscheidung, Bitbucket zu ĂĽbernehmen, habe das Fehlen eines Produkts fĂĽr das Softwarekonfigurationsmanagement im Atlassian-Portfolio gesprochen, heiĂźt es. Jay Simmons, Kopf des Sales- und Marketing-Teams bei Atlassian, begrĂĽndet die Entscheidung fĂĽr Mercurial mit den besseren Enterprise-Funktionen gegenĂĽber Git. Sein Unternehme gehe bei der Wahl der Versionskontrolle aber nicht nur den Mercurial-Weg, auch Git wĂĽrde in den Atlassian-Produkten weiter unterstĂĽtzt werden.
Die Akquisiton hat das Unternehmen offenbar durch die 60 Millionen US-Dollar Risikokapital angehen können, die es von Accel Partners im Juli erhalten hatte. Nach der Abwicklung der Übernahme sind ein neues Preismodell, Integrationen mit den Atlassian-Produkten und neue Funktionen geplant. Beispielsweise stellt die Firma den Bitbucket-Service kleinen Entwicklungsteams bis zu fünf Entwicklern und Open-Source-Entwicklungen kostenlos und unbegrenzt zur Verfügung. Zudem gibt es zum "Neustart" die Möglichkeit für Teams mit bis zu zehn Entwicklern, den Dienst für ein Jahr lang ohne Gebühren nutzen können. (ane)