Bundesregierung investiert in Cloud Computing

Da kleine und mittlere Unternehmen mit Cloud Computing Technologien nutzen könnten, die ansonsten nur größeren Unternehmen vorbehalten wären, soll es wesentlicher Bestandteil der geplanten neuen ITK-Strategie der Bundesregierung werden.

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Von
  • Torsten Kleinz

Die Bundesregierung will mit einem Aktionsprogramm Cloud-Computing-Dienste in Deutschland fördern. Dies hat ein Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums am Mittwoch auf dem Kongress des Verbandes der Deutschen Internetwirtschaft eco Kongress angekündigt. Bereits im Oktober soll das Programm offiziell starten.

Die Bundesregierung will die Technik des Cloud Computing fortentwickeln und besonders kleinere Unternehmen bei der Anwendung dieser Dienste unterstützen. Bereits gestartet ist der Technologiewettbewerb Trusted Cloud, mit dem das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie Projekte fördern will, die technische, strukturelle, organisatorische und auch rechtliche Hindernisse bei der Anwendung des Cloud Computings beseitigen. Allein für diesen Wettbewerb stellt das Ministerium Forschungsmittel in Höhe von 30 Millionen Euro zur Verfügung. Details zu dem Gesamtprogramm sollen nächste Woche vorgestellt werden.

Ministerialdirigent Stefan Schnorr betonte in Köln die Bedeutung des Cloud Computings für den Standort Deutschland. So werden allein im Jahr 2012 Umsätze in Höhe von 1,2 Milliarden Euro erwartet, die Steigerungsraten liegen bei 20 Prozent. Doch nicht nur für die Anbieter solcher Lösungen sei diese Förderung wichtig: "Besonders kleine und mittlere Unternehmen können mit Cloud Computing Technologien nutzen, die ansonsten nur größeren Unternehmen vorbehalten wären", meint Schnorr. Deshalb soll Cloud Computing auch wesentlicher Bestandteil der neuen ITK-Strategie der Bundesregierung unter dem Titel "Deutschland Digital" werden, die voraussichtlich im Oktober vom Bundeskabinett beschlossen wird.

Die Grundvoraussetzungen zur Nutzung von Cloud Computing seien in Deutschland gut. Unter anderem verwies Schnorr auf die Breitbandversorgung. Diese soll durch die Einrichtung eines zentralen Breitbandbüros noch in diesem Jahr verbessert werden. Nachholbedarf sieht Schnorr in der Akzeptanz der Technik. Besonders mittelständische Unternehmen zögerten beim Einsatz von Cloud Computing. "Wir müssen deshalb insbesondere Vertrauen in Datensicherheit, den Datenschutz und die Verfügbarkeit der Technik schaffen", erklärte Schnorr. Zudem müsste die Interoperabilität der Cloud-Dienste verbessert werden, damit die Unternehmen zwischen unterschiedlichen Anbietern wechseln oder die Dienste verschiedener Anbieter kombinieren könnten. Ein weiteres Akzeptanzproblem sieht Schnorr in den unklaren rechtlichen Bedingungen der Angebote – hier will die Bundesregierung geeignete Vertragsmodelle etablieren, die juristische Fallstricke verhindern. (anw)