eco-Kongress: Cloud Computing im Aufwind

Auf dem eco-Kongress durfte der Hype Cloud Computing nicht fehlen. Doch hier gab es weniger Spekulationen denn konkrete Zahlen zu hören.

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Von
  • Achim Born

Unter dem Motto „Roads for Tomorrow” informierte der eco-Kongress am 29. 9. über die aktuellen Entwicklungen aus den Bereichen Internet, Mobile und Telekommunikation – da durfte Cloud nicht fehlen. Erste Ergebnisse aus dem "XaaS Check 2010 – Status Quo und Trends im Cloud Computing" stellte Dr. Woflgang Martin vor, die er und sein Team gemeinsam mit der Forschungsgruppe serviceorientiertes Computing an der TU Darmstadt ermittelt hatten.

Die Untersuchung legt nahe, dass Cloud nicht nur Hype sondern bereits Realität in den hiesigen Firmen ist. Ein gutes Drittel der Unternehmen – konkret 38 Prozent – gibt an, bereits Clouds einzusetzen. 17 Prozent planen dies für das Jahr 2011 und 18 Prozent für 2012. Entsprechend hoch ist die Bedeutung, die Unternehmen dem Thema für die eigene Organisation zubilligen. Auf einer Skala 1 bis 5 beträgt der Index überdurchschnittliche 3,42. Dabei ist es laut Martin auffallend, dass die Wertschätzung in den IT- und Fachabteilungen der Unternehmen auseinanderlaufen.

Während der "Bedeutungs-Index" für Clouds bei den IT-Profis 2,83 beträgt, werten die Fachspezialisten mit 3,9. Die unterschiedliche Einschätzung lässt den Schluss zu, dass die ITler wissen, über was sie urteilen. Für Martin ist das jedoch eher ein deutlicher Hinweis dafür, dass die Fachabteilungen (wieder einmal) hoffen, sich mit Hilfe der Clouds von der eigenen IT zu emanzipieren. Dafür spricht auch, dass dieser Personenkreis zu 32 % die sogenannte Public Cloud als Betreibermodell höher wertet. Zum Vergleich: Bei den IT-Fachleuten sind dies nur 12,5 Prozent.

Die weiteren Ergebnisse der empirischen Untersuchung – bei 84 Teilnehmer lässt sich schwerlich von repräsentativ sprechen – bieten wenig Überraschendes. Dass die Treiber hinter der "Wolke" primär Kostensenkung (22,4 %), bessere Skalierbarkeit und Verfügbarkeit (20,4 %) sowie Steigerung der Flexibilität (19,9 %) sind, legt im Grunde bereits der gesunde Menschenverstand nahe. Da gilt ebenso für die benannten Hemmschuhe Sicherheitsaspekte (23,7 %), Vertraulichkeit von Daten und Information (19,8 %) sowie rechtliche Aspekte und Compliance-Anforderungen mit je 11,9 Prozent.

Dass die Bundesregierung nicht mehr an der "Wolke" vorbeikommt, verdeutlichte Stefan Schnorr, im Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie für die Unterabteilung „Informationsgesellschaft, Medien “ zuständig. Den ersten Schwerpunkt bildet dabei der bereits Anfang September vorgestellte Technologiewettbewerb „Sichere Internet-Dienste – Sicheres Cloud Computing für Mittelstand und öffentlichen Sektor (Trusted Cloud)“. Projektideen können bis zum 14. 01. 2011 eingereicht werden. Im Rahmen der CeBIT 2011 sollen dann die fünf bis zehn ausgewählten Pilotprojekte vorgestellt werden. (rh)