Outbound: Indie-Game bricht Wunschlisten-Rekorde und veröffentlicht neue Beta

Ein gemĂĽtlicher Roadtrip mit dem Camper: Das Indie-Game Outbound bricht schon jetzt Rekorde und steht bei einer Million Menschen auf der Steam-Wunschliste.

vorlesen Druckansicht 15 Kommentare lesen
Ein Camper-Van fährt durch die Landschaft in Outbound.

(Bild: heise medien)

Lesezeit: 7 Min.
Inhaltsverzeichnis

In einem kleinen Camper gemütlich durch eine bunte Landschaft tuckern, die Gegend erkunden und das Gefährt immer weiter ausbauen bis hin zu Gemüsebeeten, Windrädern und Solarpanels. Im Spiel des niederländischen Studios Square Glade Games gibt es Windmühlen, Feuerwachtürme und Baumhäuser zu erkunden. Wer herumliegende Holzscheite, Metallplatten und Müll einsammelt, kann daraus etwas Neues bauen. Die dafür nötigen Baupläne liefern Funktürme, die in der Landschaft verstreut sind. Zunächst baut man erste Werkzeuge, doch bald decken kleine Solarpanels und Windräder den Strombedarf des Elektromobils und auf dem Dach entsteht ein sagenhaftes Heim, das sich jederzeit zusammenfalten lässt, um weiter die Gegend zu erkunden.

Das Cozy-Erkundungsspiel Outbound soll im zweiten Quartal 2026 auf Steam erscheinen, bislang ist es nur einem kleinen Kreis als Vorabversion zugänglich. c’t zockt hat die Vorabversion unter Linux mit Proton gespielt und auch auf dem Steam Deck lief es im Test ohne Probleme.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmung wird hier ein externes YouTube-Video (Google Ireland Limited) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (Google Ireland Limited) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

Die farbenfrohe Grafik und entspannte Spielidee von Outbound haben jetzt schon Anklang gefunden. Mit einer Kickstarterkampagne im September 2024 machte Square Glade Games erstmals auf sein neues Spiel aufmerksam. Dabei konnte das Team 265.000 Euro von ĂĽber 5000 UnterstĂĽtzerinnen und UnterstĂĽtzern einsammeln, um das Spiel zu finanzieren. Das anvisierte Ziel von 30.000 Euro war schon innerhalb von zwei Stunden erreicht.

Im April konnten Unterstützerinnen und Unterstützer Outbound dann erstmals als Alphaversion spielen (siehe Video), mittlerweile gibt es für sie eine umfangreichere Betaversion. Auch auf der diesjährigen Gamescom präsentierte das Team eine Vorabversion, die sich sehen lassen konnte. Auf der Gamescom bildete sich am Stand von Square Glade Games jedenfalls stets eine kleine Schlange, die das Spiel an den aufgebauten PCs und Steam Decks ausprobieren wollte.

Am Stand von Square Glade Games auf der diesjährigen Gamescom war stets was los. An PCs und Steam Decks konnten Interessierte eine Vorabversion von Outbound spielen.

(Bild: Liane M. Dubowy / heise medien)

Obwohl noch gar nicht erschienen, hat Outbound schon jetzt eine ansehnliche Fangemeinde. Inzwischen haben rund eine Million Menschen das Spiel auf ihre Wunschliste bei Steam gesetzt und über 48.000 folgen den Updates auf der Store-Seite. Auch wenn sich das nicht in künftige Verkäufe übersetzen lässt, dürfte trotzdem schon klar sein, dass das Spiel kein Flop wird.

Aber zurück zum Spiel: Outbound ist ein entspanntes Open-World-Erkundungsspiel. Mit einem elektrisch angetriebenen Wohnmobil fährt man allein oder mit bis zu drei Mitspielenden in ein Naturschutzgebiet. Dort dient das kleine Gefährt als mobiles Zuhause, also als Schlafstätte und Werkstatt gleichermaßen. An der Werkbank im Kofferraum lassen sich mit einem Minispiel Werkzeuge und Fahrzeugerweiterungen herstellen, sobald man deren Baupläne ergattert hat.

Mehr Indie-Games

Müll einsammeln lohnt sich in diesem Spiel: Ein Recycler verarbeitet den Müll zu praktischen Download-Gutscheinen. Für die gibt es an den über die Gegend verteilten Funktürmen neue Baupläne für weitere Werkzeuge wie eine Säge oder für Ausbauten wie Fenster, Schränke, Blumentöpfe, Solarpanels oder kleine Windräder. Später kann man sogar Beete anlegen und eigenes Gemüse ziehen oder einfach einen gemütlichen Stuhl hinstellen, darauf sitzen und ins Grüne schauen. Gegner oder Gefahren gibt es in diesem Cozy-Game nicht, der Hunger lässt sich leicht mit ein paar Beeren und Pilzen in Schach halten, später mit selbstgebackenem Brot und Marmelade. Wer irgendwo abstürzt, verliert allerdings Gesundheit und muss schlafen, um sich zu erholen. Den Rucksack kann man nicht unbegrenzt füllen, wer zu überladen ist, kommt kaum noch vom Fleck.

Ein Bio-Burner liefert mit Holz oder Fasern neuen Strom für den Elektromotor des Vans. Wer nicht stehenbleiben will, muss rechtzeitig den Bio Burner befüllen. Besser geht das später mit Solar- oder Windenergie, allerdings nur, wenn die Sonne scheint oder Wind weht. Eine Anzeige unten links zeigt nicht nur, wie es um Hunger und Gesundheit steht, sondern auch, wie voll der Tank gerade ist. Hin und wieder stößt man in der Landschaft sogar auf eine Ladestation. Besonders schnell fahren kann man zu Beginn zwar nicht, aber allmähliche Ausbauten verbessern den Motor und die Tragfähigkeit des Campers.

Ein nettes Detail sind die herumliegenden Kronkorken: Die lassen sich an Automaten in Baupläne für dekorative Wackeldackel oder Gummienten eintauschen. Ganz ähnlich funktioniert das auch im Survival-Game Raft. Es lohnt sich außerdem, die Augen offen zu halten: Hin und wieder stehen kleine Gartenzwerge in der Landschaft, die man sammeln kann.

Die kleinen Sammelfiguren tragen witzige Namen. Dieser hier heiĂźt "Indiana Gnomes".

Ende Oktober hat Square Glade Games die geschlossene Early-Access-Version um etliche Inhalte erweitert und in weiten Teilen ins Deutsche ĂĽbersetzt. Wer nicht allein durch die Natur fahren will, kann nun einen Hund auf dem Beifahrersitz Platz nehmen lassen. Der ist nicht nur ein stummer Begleiter, den man streicheln kann, sondern er hilft auch beim Erkunden und kann Dinge zum Auto tragen.

In der Betaversion gibt es mehr zu erkunden, auch ein Küstenstreifen mit Stränden, Palmen und Redwood-Wäldern ist hinzugekommen. Ein Notizbuch protokolliert jetzt alle Funde. Nicht alle Terminals geben ihre Baupläne inzwischen so ohne weiteres preis, bei einigen muss man zunächst Hinweise und Gegenstände wie einen USB-Stick in der Nähe finden, um sie freizuschalten.

Bei einem Stop an der Windmühle gibt es kleine Rätsel zu lösen und einiges zu erkunden.

Schon jetzt ist Outbound für viele Stunden Spielspaß gut. Ein abschließendes Fazit ist das hier trotzdem nicht, denn bis zum Release der 1.0 wird noch einiges hinzukommen und umgebaut. Auch die deutsche Übersetzung ist noch nicht komplett. Das Herumfahren macht aber bereits viel Spaß und erinnert etwas an das Spiel Lake: Auch hier ist das Tempo gemächlich. Immer neue Baupläne liefern neue Möglichkeiten und fordern dazu auf, das Heim auf dem Camper-Dach noch ein wenig um- oder auszubauen. Das ist auch nötig, denn das Naturschutzgebiet hat eine überschaubare Anzahl an Pflanzen und ist an weiten Stellen recht leer. So lohnt es schnell, zum Camper zurückzukehren, den zu erweitern und weiterzuziehen.

Hier geht es nicht darum, möglichst schnell irgendwohin zu fahren oder etwas zu erledigen, sondern um entspanntes Erkunden mit Pausen zum Ausbau des Wohnmobils. Die Aufgaben, die das Spiel bereithält, regen dazu an, die Umgebung zu ergründen und weitere Baupläne zu sammeln. So treiben sie ohne Druck das Spiel voran.

Outbound erscheint im zweiten Quartal 2026 für Windows auf Steam. Geplant sind auch Versionen für Nintendo Switch, XBox und Playstation. Die Vorabversion läuft mit Proton unter Linux sowie auf dem Steam Deck. Der Preis ist noch nicht bekannt.

c't zockt: Gaming-Fans der c't
c't zockt logo

c't zockt besteht aus den Spielefans des c't Magazins. Wir spielen Games quer Beet, vor allem Indie- und Early-Access-Spiele, haben ein Herz für Retro-Titel und wagen uns gelegentlich in die Virtual Reality. Hin und wieder streamen wir live auf YouTube und Twitch. Auf YouTube veröffentlichen wir außerdem Videos rund um Spiele. Schaut doch mal rein!

(lmd)