Uhr aus elektronischem Papier

Eine erste praktische Anwendung des "elektronischen Papiers" zeigen der Uhren-Hersteller Citizen und das Technologie-Unternehmen E Ink: Eine gebogene Digitaluhr.

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Von
  • Carsten Meyer

Eine erste praktische Anwendung des "elektronischen Papiers" präsentiert der japanische Uhrenhersteller Citizen: Die gebogene Citizen-Digitaluhr (siehe Bild) soll noch in diesem Jahr auf den (japanischen) Markt kommen. Offenbar hat der Hersteller des elektronischen Papiers, das amerikanische Technologie-Unternehmen E Ink, inzwischen die Lebensdauer-Probleme seiner Tinten im Griff; bislang zeigten die organischen Materialien bereits nach Monaten erste Zerfallserscheinungen und reagierten allergisch auf Umwelteinflüsse, wie etwa eine zu hohe Luftfeuchtigkeit.

Dabei bietet das elektronische Papier (EPD = Electronic Paper Display) gegenüber herkömmlichen Displays enorme Vorteile: Man kann es in jede gewünschte Form bringen, es weist einen extrem hohen, winkelunabhängigen Kontrast auf und speichert die Bildinformation auch ohne angelegte Spannung. Das Material besteht aus einer 0,3 Millimeter dünnen Folie, in deren Mitte sich die so genannte elektronische Tinte befindet -- mit unterschiedlich "gepolten" schwarzen und weißen Pigmenten gefüllte Mikrokapseln, im Durchmesser etwa so groß wie der Querschnitt eines menschlichen Haares. Legt man eine Spannung an die transparenten Elektroden auf Ober- und Unterseite der Folie an, richten sich die Pigmente ähnlich wie Flüssigkristalle im elektrischen Feld aus. Die Ausrichtung bleibt im Unterschied zu letzteren aber nach Abschalten der Spannung bestehen. Die Mikrokapsel-Tinte soll im Siebdruckverfahren auf fast jedes Material und jede Oberfläche aufgetragen werden können, ebenso die -- im wahrsten Sinne des Wortes -- "gedruckte Schaltung" der Elektroden. (cm)