ISSE 2010: Sicherheitskonferenz appelliert an Verantwortlichkeit der Nutzer

Der Internetnutzer als "Endpunkt" aller Sicherheitsanstrengungen stand zum Auftakt der dreitägigen Sicherheitskonferenz im Mittelpunkt. Bundesinnenminister de Maizére mahnte, jeder Nutzer brauche ein Grundwissen in Sicherheitsfragen.

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Von
  • Detlef Borchers

Zum Auftakt der dreitägigen Sicherheitskonferenz Information Security Solutions (ISSE) in Berlin stand der "Endpunkt" aller Sicherheitsanstrengungen im Mittelpunkt. Bundesinnenminister Thomas de Maizére (CDU) mahnte als Hauptredner des ersten Tages, dass jeder Nutzer ein Basiswissen brauche, wie man sich gegen Viren und andere Bedrohungen schützen kann; auch müsse jeder seine Karten und Ausweise ordentlich schützen.

In seiner Keynote beließ es de Maiziére nicht dabei, mit dem Finger auf die Endanwender zu zeigen. Auch die Anbieter im Internet müssten klar und verständlich darlegen, welche Daten sie nutzen, ob sie weitergegeben werden oder wann sie gelöscht werden. De Maiziére wandte sich deutlich gegen Forderungen nach einem eigenen Internet-Recht. Es sei ausreichend, wenn das bestehende Rechtssystem ausgebaut werde. Allerdings müsse man auf europäischer Ebene darangehen, einen rechtlichen Rahmen für das grenzübergreifende Cloud Computing zu finden.

Den internationalen Gästen stellte de Maiziére drei Beispiele vor, mit denen die Bundesrepublik ihren Bürgern mehr Sicherheit bieten will. 25 Jahre nach Einführung der E-Mail sei mit De-Mail ein System an den Start gegangen, das ein hohes Maß an vertraulicher Kommunikation biete und gleichzeitig sehr einfach zu nutzen sei.

Mit der Einführung des neuen Personalausweises im November werde mit der eingebauten eID-Funktion ein sicheres Identifikationssystem für alle Geschäftsprozesse entstehen, das freiwillig genutzt werden kann. Es garantiere, dass datensparsam nur die Daten über das Netz ausgetauscht werden, die für einen genau definierten Zweck benötigt würden.

De Maiziére konzedierte dabei, dass auch der Ausweis keine absolute Sicherheitsgarantie gibt und verantwortlich genutzt werden müsse: "Wer den Ausweis hat und die PIN zur Nutzung der eID, kann das System missbrauchen." Damit reagierte de Maiziére auf Berichte, nach denen der Chaos Computer Club eine Sicherheitslücke entdeckt hat, wenn Anwender mit Keyloggern infizierte Rechner benutzen und nur den Basiskartenleser anschließen.

Zum Schluss seiner Keynote stellte der Innenminister den vom BSI entwickelten SNS-Standard als Beispiel dafür vor, dass auch Regierungen sicher kommunizieren können. Für die Zukunft wünschte er sich und allen Teilnehmern der ISSE 2010 eine digitale Welt, in der man sich einfach, verlässlich und sicher bewegen kann. (vbr)