Anti-Spam-Blacklist SORBS gestört [Update]

Nach Angaben zahlreicher Anwender beeinträchtigen derzeit Störungen der australischen Blacklist SORBS den E-Mail-Verkehr.

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Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Bert Ungerer

Mailserver, auf denen zur Eindämmung von Spam die australische Blacklist SORBS zum Einsatz kommt, haben heute möglicherweise nicht alle erwünschten E-Mails zugestellt. Darauf weisen einige heise-online-Leser sowie zahlreiche Twitter-Anwender hin. Auch die SORBS-Webseiten sind derzeit nur sporadisch erreichbar. Sind sie nach einigen Minuten einmal geladen, enthalten sie derzeit keine Information über mögliche Ursachen der Störung. Der Versuch, das Kontaktformular zu benutzen, endet bestenfalls mit der Meldung "Error: no valid recipients".

"Das ganze Internet", wie es einige erboste Betroffene beschreiben, scheint nach einigen Stichproben jedoch nicht oder nicht mehr auf der Blacklist zu stehen. Dass SORBS derzeit nicht einmal den auf Blacklists üblicherweise stets aktiven Testeintrag für die IP-Adresse 127.0.0.2 (zum Beispiel abzufragen mit "host 2.0.0.127.dnsbl.sorbs.net") aufführt, könnte ein Hinweis darauf sein, dass die Zone derzeit repariert wird.

Anders als der Webserver beantworten die SORBS-DNS-Server Anfragen in gewohntem Tempo, es scheinen derzeit also zumindest keine auf SORBS-Abfragen zurückzuführenden Mailserver-Timeouts zu drohen. Dennoch sollten Mailserver-Betreiber bis zum Vorliegen offizieller Angaben von SORBS die Mail-Zustellung nicht allein von dieser Blacklist abhängig machen.

[Update] Laut einem Forenbeitrag beim Internet Storm Center, der offenbar von der SORBS-Betreiberin Michelle Sullivan stammt, ist ein Distributed-Denial-of-Service-Angriff (DDoS) die Ursache der Störung. Die DNS-Zone ist demzufolge tatsächlich vorerst geleert, alle Abfragen führen somit zu der Antwort "nicht gelistet". SORBS prüft laut dem Beitrag nun wegen der Anwender-Beschwerden die Blacklist-Datenbank, was 24 Stunden dauern könne. (un)