PLUTO: Wie steht es um den Kryptochip?
Die Gerüchte um PLUTO, den "Höllenhund fürs Internet" (Spiegel), hielten sich hartnäckig.
Die Gerüchte um PLUTO, den "Höllenhund fürs Internet" (Spiegel), hielten sich hartnäckig. Damit wolle das Innenministerium in Kooperation mit Siemens einen Kryptochip entwickeln, für den die staatlichen Behörden einen Nachschlüssel (key escrow) besitzen.
Möglicherweise sollte das angeblich von einem sich verplappernden BMI-Mitarbeiter in die Welt gesetzte Gerücht nur die vom Innenministerium und den Sicherheitsbehörden weiterhin gehegten Wünsche nach einem Nachschlüssel unterminieren. Tatsächlich wurde Siemens Mitte 97 mit der Herstellung des Kryptochips zur Verschlüsselung des staatlichen Datenverkehrs beauftragt. Mit einer Schlüssellänge von 160 Bit und einer Leistung von 2 Gigabit/sec. erlaubt er die Echtzeitverschlüsselung in ATM-Netzen. Doch PLUTO ist, zumindest noch, kein Höllenhund, denn er läßt keinen Zugriff von Dritten zu. Hintertüren, so Siemens, werden nicht eingebaut und seien "grundsätzlich" abzulehnen. Vorerst also Entwarnung.
Mehr zu PLUTO im Telepolis-Bericht von Christiane Schulzki-Haddouti: Stubenrein, aber ungezähmt. (fr)