Astronomie: Interstellarer Komet 3I/ATLAS wieder von der Erde aus sichtbar

Ein Astronom aus den USA hat in den frĂĽhen Morgenstunden mehrere Aufnahmen des interstellaren Kometen 3I/ATLAS gemacht. Er war vorher nicht fĂĽr uns sichtbar.

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Ein heller Komet, darum Sterne und Galaxien

3I/ATLAS vor dem Verschwinden hinter der Sonne

(Bild: International Gemini Observatory/NOIRLab/NSF/AURA/Shadow the Scientist; Image Processing: J. Miller & M. Rodriguez (International Gemini Observatory/NSF NOIRLab), T.A. Rector (University of Alaska Anchorage/NSF NOIRLab), M. Zamani (NSF NOIRLab))

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This article is also available in English. It was translated with technical assistance and editorially reviewed before publication.

Der interstellare Komet 3I/ATLAS ist wieder hinter der Sonne aufgetaucht und kann erneut von der Erde aus beobachtet werden. Das hat der Astronom Qicheng Zhang vom Lowell Observatory in den USA auf seiner eigenen Kurznachrichtenseite publik gemacht. Dort hat er inzwischen schon zwei Aufnahmen des Himmelskörpers veröffentlicht, die er seit dem Wochenende gemacht hat.

Unter idealen Bedingungen sollte 3I/ATLAS demnach am frühen Morgen auszumachen sein, bislang aber nur als diffuser kleiner Fleck. Sonderlich beeindruckend werde er nicht aussehen, erklärte Zhang gegenüber dem Wissenschaftsmagazin Livescience, aber immerhin benötige man jetzt auch nicht mehr als einen klaren Himmel und einen sehr niedrigen Horizont in östlicher Richtung.

3I/ATLAS wurde Anfang Juli mit dem Asteroid Terrestrial-impact Last Alert System (ATLAS) in Chile entdeckt, daher sein Name. Der interstellare Komet ist überhaupt nur der dritte Besucher in unserem Sonnensystem, der während des Durchflugs entdeckt wurde. Auf seiner Bahn durchs Sonnensystem befand er sich in den vergangenen Wochen aus der Perspektive der Erde hinter der Sonne, seine größte Annäherung an unseren Stern mussten deshalb Sonden beobachten, die überall im Sonnensystem unterwegs sind. Das war deshalb so wichtig, weil er bei dieser Annäherung besonders viel Material verliert, das Einblicke in seine Zusammensetzung ermöglicht.

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Bevor Zhang mit seinen Aufnahmen deutlich gemacht hat, dass 3I/ATLAS wieder von der Erde aus sichtbar ist, hat er mit einer noch ungeprüften Forschungsarbeit auf eine Merkwürdigkeit hingewiesen. Beobachtungen mit verschiedenen Messgeräten haben demnach gezeigt, dass sich der Komet bei der Annäherung an die Sonne viel schneller aufgehellt hat, als man das von Kometen aus der Oortschen Wolke am Rand des Sonnensystems kennt. Eine Erklärung dafür haben er und sein Kollege Karl Battams nicht, nur weitere Beobachtungen können helfen. Deshalb könnte man aktuell auch noch nicht genau vorhersagen, wie sich das Objekt weiter verhalten wird. Die Helligkeit geht auf Gas und Staub zurück, die von der Sonne aus dem Kometen gedrückt werden und das Licht reflektieren.

(mho)