RTL-Group legt trotz schwieriger Werbemärkte kräftig zu

Auch dank Steuer- und Zinseffekten kletterte das Nettoergebnis 2005 um 46,7 Prozent auf 537 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr. Der Umsatz stieg um 4,9 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro.

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  • dpa

Europas größter privater Fernsehanbieter RTL-Group hat im vergangenen Jahr trotz schwieriger Werbemärkte erneut kräftig zugelegt und Rekordergebnisse erzielt. Das Nettoergebnis sei – auch dank Steuer- und Zinseffekten – um 46,7 Prozent auf 537 Millionen Euro hochgeschnellt, teilte die Tochter des Gütersloher Bertelsmann-Konzerns heute mit. Der Umsatz stieg um 4,9 Prozent auf 5,1 Milliarden Euro. Der Gewinn vor Steuern, Zinsen und Firmenwertabschreibungen (EBITA – Earnings Before Interest, Taxes and Amortization) kletterte im Vergleich zu 2004 um 6,9 Prozent auf 758 Millionen Euro.

Die deutsche Tochter RTL Television (Köln) sei nach schweren Jahren wieder in der Spur, sagte Vorstandsvorsitzender Gerhard Zeiler. Die Marktanteile der Senderfamilie (RTL, SuperRTL, RTL II, n-tv, Vox) auf dem deutschen Werbe- und Zuschauermarkt gingen 2005 zwar leicht zurück. Das zweite Halbjahr habe jedoch die schwache erste Jahreshälfte mehr als kompensiert.

Weiterhin sei das Flaggschiff RTL auch im dreizehnten Jahr in Folge deutlicher Marktführer in Deutschland. Eine Prognose für das laufende Jahr sei schwierig, sagte der Vorstandschef. Er gehe nach einem sehr guten Januar und ordentlichen Umsätzen in den Monaten Februar und März von einem moderaten Wachstum aus, sagte Zeiler.

Die börsennotierte RTL-Group hält derzeit Beteiligungen an 34 TV-Sendern und 34 Radiostationen in elf Ländern. "Diese Ergebnisse zeigen, dass unser pan-europäisches Geschäftsmodell funktioniert", kommentierte Zeiler den Jahresabschluss. Rekordergebnisse seien vor allem in England, wo RTL im vergangenen Jahr den Sender Five vollständig übernommen hatte, Spanien (Antena 3) und Frankreich (M 6) erzielt worden.

Ziel sei es, in allen Ländern Senderfamilien wie in Deutschland zu kreieren. Dazu seien etwa neue Programme in Großbritannien geplant. Die Unternehmensgruppe wolle regional vor allem in Süd- und Osteuropa wachsen. Bisher sei die Sendergruppe sehr ausgewogen aufgestellt. Je ein Drittel des Ergebnisbeitrags komme aus Deutschland, Frankreich und den übrigen Ländern.

Großes Augenmerk gelte aber auch der Produktion von Inhalten bei der Tochter Freemantle Media sowie neuen technischen Möglichkeiten, wie etwa dem mobilen Fernsehen. Ein Versuch in Frankreich, wo die RTL- Tochter M 6 gemeinsam mit dem Mobilfunkanbieter Orange in wenigen Monaten auf 300.000 Kunden kam, sei vielversprechend verlaufen. Auch die Online-Aktivitäten der französischen Tochter zeitigten Erfolge. "Das wollen wir gruppenweit ausweiten", betonte Zeiler. (dpa) / (ssu)