Play Store: Google geht gegen Apps mit hohem Akkuverbrauch vor
Google will übermäßig energiehungrigen Apps an den Kragen. Eine neue Metrik soll unter anderem Nutzer vor stromfressenden Anwendungen im Play Store warnen.
(Bild: Tero Vesalainen/Shutterstock.com)
Google hatte im April dieses Jahres die Metrik "Excessive partial wake locks" (übermäßige partielle Wake-Locks) in den Android Vitals als Beta eingeführt. Nun hat die "verfeinerte Metrik" den Betastatus verlassen und ist der Ankündigung Googles zufolge ein fester Bestandteil der Core Vitals-Metrik. Sie ist damit für alle Entwickler in "Android Vitals" allgemein verfügbar.
Laut Google wurde die Beta der Metrik in Zusammenarbeit mit Samsung entwickelt und "kombiniert deren fundierte, praxisnahen Erkenntnisse über die Benutzererfahrung mit dem Batterieverbrauch mit den Plattformdaten von Android". Wake-Locks sind Funktionen auf Systemebene, die das Smartphone gewissermaßen "wach" halten, auch wenn es im Leerlauf sein sollte. Diese "Wachhalter" werden von einigen Apps aus durchaus legitimen Gründen verwendet – etwa zum Abspielen von Musik oder Podcasts oder zur Standortverfolgung. Die Wake-Lock-Funktion kann jedoch auch unsachgemäß verwendet werden und die Akkulaufzeit massiv beeinträchtigen.
Neue Wake-Lock-Grenzen
Wie Google ausführt, hat man eine neue Schwelle für unzulässiges Verhalten bei übermäßigen Wake-Locks definiert, die "in hohem Maße zum Batterieverbrauch beitragen". Eine Benutzersitzung gilt fortan als übermäßig, "wenn sie innerhalb eines Zeitraums von 24 Stunden mehr als 2 kumulative Stunden nicht ausgenommene Wake-Locks aufweist". Ausgenommen seien indes vom System gehaltene Wake-Locks, die "klare Vorteile für den Benutzer bieten" und die nicht weiter optimiert werden können. Als Beispiele nennt Google etwa die Audiowiedergabe oder eine vom Benutzer initiierte Datenübertragung.
Videos by heise
Weiter erklärt Google, dass die "Schwelle für unzulässiges Verhalten" überschritten sei, wenn 5 Prozent der Nutzersitzungen einer App in den vergangenen 28 Tagen übermäßig waren. Sofern eine App diese Schwelle überschreitet, würden Entwickler direkt in ihrer Android-Vitals-Übersichtsseite dazu benachrichtigt.
(Bild:Â Google)
Google warnt Entwickler, dass ihre Apps aus "prominenten Bereichen wie Empfehlungen" im Play Store ausgeschlossen würden, wenn bei diesen eine "übermäßige Überschreitung der Schwelle für unzulässiges Verhalten aufgrund übermäßiger Wake-Locks" festgestellt werde.
(Bild:Â Google)
Zudem können entsprechende Apps im Play Store mit einer roten Warnung versehen werden, die Nutzer auf einen hohen Akkuverbrauch hinweisen: "Diese App verbraucht aufgrund hoher Hintergrundaktivität möglicherweise mehr Akkuleistung als erwartet," so der ungefähre Wortlaut. Entwickler haben bis zum 1. März 2026 Zeit, ihre Apps zu optimieren, bevor die angekündigten Store-Konsequenzen wirksam werden.
(afl)