Über 127.000 Bitcoin entwendet: China wirft US-Regierung Milliardendiebstahl vor
Vor fünf Jahren wurden einer Kryptofirma über 127.000 Bitcoin gestohlen, jetzt werden Details bekannt. Nun wirft China der US-Regierung vor, dahinterzustecken.
(Bild: matyss/Shutterstock.com)
Eine chinesische Behörde wirft der US-Regierung vor, hinter dem bislang mit Abstand größten Diebstahl von Bitcoin zu stecken und dabei Kryptogeld im Wert von heute rund 15 Milliarden US-Dollar an sich gebracht zu haben. Das geht aus einem jetzt veröffentlichten Bericht der Cybersicherheitsagentur CVERC hervor, wie The Register zusammenfasst. Darin legt die Behörde demnach eine alternative Erklärung für die Vorgänge rund um den chinesischen Mining-Pool LuBian vor, dem Ende 2020 mehr als 127.000 Bitcoin gestohlen wurden. Der milliardenschwere Diebstahl war erst im August vom Blockchain-Analyseportal Arkham Intelligence publik gemacht worden. Zwei Monate später hat dann die US-Regierung bekannt gemacht, im Besitz der Bitcoin zu sein.
Weg der Bitcoin-Beute unbekannt
LuBian war ab dem 28. Dezember 2020 gut 90 Prozent des eigenen Krypto-Vermögens gestohlen wurden, auf den in China und dem Iran aktiven Mining-Pool entfielen damals bis zu sechs Prozent der globalen Hashrate. Im Frühjahr 2021 stellte LuBian seine Mining-Aktivitäten komplett ein, zu dem Diebstahl hat sich das Unternehmen nie geäußert. Erst fünf Jahre später hat das US-Justizministerium Wochen nach dem Report von Arkham Intelligence öffentlich gemacht, dass einem 37-jährigen Kambodschaner Geldwäsche und Betrug zur Last gelegt wird. Im Zuge der Ermittlungen sei damals auch die Beschlagnahmung von 127.271 Bitcoin genehmigt worden, die sich bereits im Besitz der US-Regierung befunden hätten. Der Beschuldigte sei im Besitz der Schlüssel gewesen.
Laut der Anklageschrift soll der als "Vincent" bekannte Mann aus Kambodscha einen multinationalen Konzern geleitet haben, der vorgeblich mit Immobilien und Finanzdienstleistungen Geld verdient hat. In Wahrheit habe es sich bei der Prince Group aber um eines der größten transnationalen kriminellen Netzwerke in Asien gehandelt, das mit Scam-Zentren in Kambodscha riesige Gewinne erwirtschaftet habe, die in Kryptogeld umgewandelt wurden. Die Organisation soll dafür hunderte Menschen gegen ihren Willen eingesperrt und dazu gezwungen haben, Menschen in aller Welt über das Internet zu betrügen und ihnen Geld abzuknöpfen. Die US-Justiz hat um Informationen über "Vincent" gebeten und nicht öffentlich gemacht, wie sie an das Kryptovermögen gelangt ist.
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Laut The Register bestätigt die chinesische Cybersicherheitsagentur nun, dass die mehr als 127.000 Bitcoin dem Kambodschaner gehört haben. Der habe erfolglos an die Verantwortlichen des Diebstahls appelliert, die Beute zurückzugeben. Stattdessen habe die Beute jahrelang unberührt in einer Wallet gelegen, was die CVERC als Beweis dafür wertet, dass ein Staat darauf Zugriff hatte. Andere hätten sie längst zu Geld gemacht. Die chinesische und die US-amerikanische Version der Vorgänge sind also fast identisch, Uneinigkeit herrscht darüber, wie das Kryptogeld in die Hände der US-Regierung gelangt ist. Zudem habe die CVERC die Scam-Zentren verschwiegen. Stattdessen rate die Behörde am Ende des Berichts zu besseren Sicherheitsmaßnahmen bei der Verwahrung von Bitcoin & Co.
(mho)